Ein produktiver Ausflug ins Kuckucksnest

Die Teilnehmer*innen vor der bunt bemalte Fassade des Begegnungshaus Kuckuck

14. April 2019 / Ria Irion

 

Zum ersten Bewohner*innen-Initiativen-Treffen in 2019 trafen knapp 20 Bewohner*innen aus acht niedersächsischen Initiativen in Hameln zusammen. Im Stadtteil Rohrsen, genauer im Stadtteiltreff Kuckuck, wurde von der ersten Minute bis nach offiziellem Ende der Veranstaltung gesprochen, diskutiert, beraten und interessiert nachgefragt.

Zu Beginn der Austauschrunde wurde gemeinsam ein Rückblick auf die Praxismesse Aktivierung geworfen. Bei der Veranstaltung im Februar wurden auch zahlreiche Aktivierungsmethoden von Bewohner*innen vorgestellt, so auch der Wandernde Bewohnertreff aus Hameln.

Um neue Aktive zu gewinnen, so waren sich alle einig, bedarf es der persönlichen Verbindung, individueller Ansprache, Vertrauen und Ausdauer. „Aber es funktioniert auch ohne Sprache gut.“

Neben den Methoden, die es möglich machen Bewohner*innen neu für die Stadtteilarbeit zu gewinnen, stand die Frage danach, wie Ehrenamtliche gehalten werden können? In kleiner Runde wurde im intensiven Austausch gemeinsam diese Frage diskutiert.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass alle anwesenden Aktiven die Motivation teilen, das friedliche Zusammenleben zu fördern, gemeinsam das Miteinander gestalten zu wollen und mit der eigenen Arbeit etwas bewirken zu können. Dabei spielt das eigene „gute Gefühl durch die Arbeit“ ebenso eine große Rolle, wie die Wertschätzung der Arbeit durch andere.

Zu wissen, dass man bei seinen Anstrengungen nicht alleine ist, dass die Arbeit gesehen wird und man die „Wirkung der eigenen Arbeit spüren“ kann, war den Anwesenden ebenso wichtig wie das Gemeinschaftsgefühl, die Kameradschaft und der Spaß, den die Arbeit machen muss.

Den Hauptamtlichen Akteur*innen sollten dabei vernetzende Knotenpunkte sein und vor allem vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten schaffen und koordinieren - „Alle werden bei uns gehört“.

In der weiteren Diskussion ging es unter anderem um die schwieriger werdende Arbeit. Eine wichtige Herausforderung ist der Umgang mit der Presse und dem Wunsch zeigen zu können, was den Stadtteil wirklich ausmacht. Dem schlechten Image, mit dem die Stadtteile zu kämpfen haben, soll so mehr entgegen gewirkt werden.

Nach einer Mittagspause folgte ein informativer Stadtteilrundgang. Dort wurden uns unter anderem die Pläne für einen neuen Spielplatz gezeigt, die Stadtteil-Kinder im Rahmen einer einwöchigen Kinderkonferenz erarbeitet haben. Das Ergebnis begeisterte die Bewohner*innen so sehr, dass die Gruppe ein Wiederkommen ankündigte „um auf dem tollen Platz zu feiern“.

Das Bewohner*innen-Initiativen-Treffen war wieder einmal beeindruckend und zeigte wieviel Herzblut und vor allem Expertentum vor Ort vorhanden ist. Ganz herzlichen Dank an die Gastgeber*innen und alle Teilnehmer*innen!



„Man denkt vor Ort: Ich stehe damit alleine, aber das ist gar nicht so!“

„Mein Kopf ist voller neuer Ideen. Das muss ich erstmal sacken lassen.“

„Wir kommen auf jeden Fall wieder“

Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen in Göttingen.

 

 

Im Text finden sich Zitate der Teilnehmer*innen des Treffens in kursiver Schrift.