"FÜR Demokratie - GEGEN Rechts" - Bericht vom AK GWA

31. Januar 2024 / Jannika H

 

Am 07. Dezember 2023 tagte der Arbeitskreis Gemeinwesenarbeit digital mit 24 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Standorten des Landes Niedersachsen und bot einen wichtigen Austausch für die hauptamtlich Beschäftigten aus den Bereichen Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement.

Diesmal zum Thema „Für Demokratie – gegen Rechts“.

Bei diesem Austausch beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit den Fragen „Wie gehen wir mit rechts denkenden Menschen im Quartier um? Und wie können wir belastbare demokratische Strukturen als Gegenentwurf für die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und anderen Ungleichwertigkeitsvorstellungen schaffen?“

Diese wichtige Diskussion wurde durch einen inhaltlichen Input der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie und dem Projekt „Alt Laatzen verbindet sich“ als Praxisbeispiel angeregt.

Durch den Input von Kristin Harney von der Mobilen Beratung wurden vor allem die aktuellen Herausforderungen und möglichen Handlungsansätze deutlich und auch wie die Mobile Beratung dabei als Vor-Ort-Angebot unterstützen kann.

Dabei orientiert sich die Mobile Beratung immer am Sozialraum und nimmt eine menschenrechtsorientiere Perspektive ein. Es ist ein Angebot von außen mit dem Ansatz vor Ort, d.h. die Expertise liegt vor Ort und es wird gemeinsam geschaut wo angedockt werden kann, um begleitet Lösungen und Strategien für die individuellen und teilweise sehr unterschiedlichen Herausforderungen zu entwickeln.

„Welche Bedarfe für Begleitung durch die Mobile Beratung gibt es? Welche Themen sind vor Ort?“

Diese können u.a. sein, Argumentationen im Alltag zu finden, Normalisierungstendenzen aufzudecken und diesen entgegenzuwirken, und wie mit der AFD als demokratisch legitimierte Partei umgegangen oder bewusst nicht umgegangen werden soll.

„Wie gehen wir mit der AFD auf dem Stadtteilfest um?“

Daran schloss sich das Praxisbeispiel „Alt Laatzen verbindet sich“ mit Erfahrungen von vor Ort von Udo Hetmeier als GWAler an.

„Einigen Menschen im Quartier ist gar nicht klar, wie die Situation vor Ort ist, wie stark rechte Strukturen bereits vertreten sind.“

Wie können wir uns mit den aktuellen Herausforderungen im Quartier verhalten? Welche Werkzeuge können wir nutzen? Wie können wir richtig handeln um Demokratie zu stärken?

Ein erster Ansatz aus der Praxis ist zu überlegen welche Strukturen, Akteure, Orte es im Quartier schon gibt, die für ein lebendiges und diverses Quartier genutzt werden können. Wichtig ist es dabei Kontakte herzustellen und Dialoge zu schaffen, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

„Viele Gruppen sind für sich und es muss darum gehen sich zu begegnen.“

Gemeinsam mit der Mobilen Beratung gegen Rechts findet in diesem Jahr auch eine Veranstaltungsreihe in Laatzen statt.

In der anschließenden Diskussion wurden folgende Punkte als Werkezeuge für demokratische Strukturen in der Gemeinwesenarbeit festgehalten:

  • Multiplikator*innen ausfindig machen und nutzen
  • Bildungsangebote/ Kommunikationsräume ausfindig machen, wie Menschen gestärkt werden können.
  • Akteur*innen im Stadtteil einbeziehen, erreichen, vernetzen. Vor allem auch mehr zivil gesellschaftliche Akteur*innen.
  • Sichtbarkeit schaffen
  • Offen mit allen aus der Nachbarschaft kommunizieren und für den Dialog sensibel sein: wie findet ihr das eigentlich? Was ist für euch Demokratie?
  • Begegnungsorte und Gemeinsame Aktionen ermöglichen

 

Die Teilenehmer*innen wünschten sich auch weiterhin im Austausch zu bleiben zu den Fragen:

  • Wie finde ich Mitstreiter*innen?
  • Und wie finde ich einen Umgang und eine unterstützende Argumentationsstruktur in Alltagssituationen?

 

Wir freuen uns gemeinsam mit den Menschen vor Ort und dem gesamten Praxisnetzwerk im kommenden Jahr Demokratie gemeinsam zu gestalten, Lust darauf zu machen, zu entdecken und zu diesem stetigen Prozess einzuladen.

Lasst uns im Dialog bleiben!