Laut und lustig macht die Begegungsreihe Station in Salzgitter

Der Kinderchor der Kita Gördeler Straße

23. September 2019 / Johanna Klatt

Am Freitag, 20. September 2019, hatte das Stadtteilzentrum AWiSTA seine Tore und Türen für alle Fredenberger Bewohnerinnen und Bewohnern geöffnet, um mit ihnen über das Zusammenleben im Stadtteil ins Gespräch zu kommen. Bei herbstlichen Sonnenstrahlen zeigte sich das Zentrum als zentraler Ort im Stadtteil, wo sich Menschen kennenlernen und im Rahmen vielfältiger Integrationsprojekte einander helfen und unterstützen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Begegnungsreihe „Wir leben zusammen!“ statt, die von der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, gemeinsam mit dem Praxisnetzwerk für soziale Stadtentwicklung e.V. ins Leben gerufen wurde. Diese hatte sich zwar schon sehr auf den Nachmittag in Salzgitter gefreut, war aus gesundheitlichen Gründen aber leider verhindert. Sie ließ ausrichten, ihren Besuch im AWiSTA baldmöglichst nachzuholen.

Das Ankommen und Zusammenleben in Fredenberg – das war das Motto zahlreicher Darbietungen wie Lieder und Sketische. Die Kinder der AWO-Kita in der Görderler Straße gaben inbrünstig das Fredenberg-Lied zum Besten - zweifellos das absolute Highlight der Veranstaltung. Beim begeisterten Zusehen, mittanzen und mitsingen freuten sich die zahlreichen  Gäste über ein reichhaltiges Aufgebot an internationalen Köstlichkeiten.

Aber auch das ernste Gespräch kam keineswegs zu kurz. In einer größeren Dialogrunde ging es unter anderem um das Thema Identität. Gülcan Dia, langjährig im AWiSTA engagiert, warf dabei die Frage auf: „Wer bin ich eigentlich wirklich und wo gehöre ich hin? In Deutschland bin ich die Ausländerin, in der Türkei die Deutsche und im Libanon, dem Heimatland meines Mannes, die Fremde.“

Birgit Hynek vom Awista zeigte sich sehr glücklich, dass die Begegnungsreihe in der Einrichtung fortgesetzt wird. Und dass ihr Team, das derzeit aus 64 Mitarbeitenden verschiedenster Herkunft, Sprache, Kultur und Religion besteht und in 26 Projekten mit unterschiedlichen, zumeist zeitlich befristeten Arbeits- oder Honorarverträgen arbeitet, eine große Wertschätzung genießt. „Vor allem aber bin ich glücklich, dass endlich einmal die Mitarbeiter*innen zu Wort kommen und sie als Begegnungsexpert*innen gefragt waren. Denn sie sind diejenigen, die Tag für Tag ihre ganze Kraft zur Verfügung stellen, die sich den Herausforderungen stellen, um die Welt in ihrem Umfeld, aber auch darüber hinaus, ein ganz klein wenig besser zu machen“.

„Das AWiSTA ist neben anderen Anlaufstellen in Fredenberg ein nicht wegzudenkende Stätte, wo ein multinationales Team auf Augenhöhe vorbildlich zusammenarbeitet. Es ist ganz wichtig, dass sich diese wertvollen Erfahrungen auch auf das Zusammenleben im gesamten Quartier übertragen lassen“, sagt Johanna Klatt vom Praxisnetzwerk. Und sie fügt hinzu: „Hier wird die Begegnung der Fredenberg*innen – ganz unabhängig ihrer Herkunft, ihres Alters oder Geschlechts – tagtäglich gelebt.

Noch viel besser konnte dies Fredenbergerin Emine Yilmaz ausdrücken. Ein Auszug aus ihrem Gedicht, das sie zu Beginn der Veranstaltung vortrug, sagt mehr als jede Pressestimme:

 

„Kulturelle Vielfalt sieht man gleich

Beim Eintritt in den Begegnungsbereich.

So viele Menschen unter einem Dach

Jeder ist anders

Und dennoch sich alle gleich.“

 

Zum Bericht der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe.

Hier entlang zum Bericht der Salzgitter Zeitung:

 

Wir freuen uns schon auf die nächsten Stationen der Begegnungsreihe!