Moin leeve Lüüt – Austausch an der Küste

02. September 2019 / Ria Irion

 

„Schön, dass ihr da seid! Wir wünschen euch einen schönen Aufenthalt in der Seehafenstadt!“

Mit diesen freundlichen Worten wurden wir am wohl letzten heißen Sommertag des Jahres, am 28. August, in Emden willkommen geheißen.

Bei 35 Grad kamen über 50 Bewohner*innen aus 12 verschiedenen Stadtteilinitiativen im Norden zum Bewohner*innen-Initiativen-Treffen zusammen. Im Fokus stand der Austausch über aktuelle Herausforderungen und über Erfolge. Bei einer ausführlichen Vorstellungsrunde im Kulturbunker im Stadtteil Barenburg, lernten die Bewohner*innen sich und die Angebote der Stadtteil-Initiativen kennen.

Es wurde deutlich, dass die Herausforderungen der täglichen Arbeit auch oft vergleichbar sind:

„Unsere größte Herausforderung ist es: Alle an einen Tisch bekommen“

„Unser Problem ist der fehlende Nachwuchs, an Jugendliche kommen wir gar nicht ran“.

„Wir haben Probleme mit Müll“

„Wir hatten mal soziale Stadt, aber das war keine SOZIALE Stadt“.

„Unsere größte Herausforderung? Immobilienhaie!“

„Soziale Stadt läuft bei uns aus, jetzt müssen wir erstmal schauen“.

 

 

Nach einer Abstimmung haben wir in großer Runde am Thema „Wie bekommt man alle an einen Tisch?“ weitergearbeitet.

Es wurden viele Methoden genannt, die helfen Kontakt zu den verschiedenen Bewohner*innen-Gruppen im Stadtteil aufzunehmen, wie bspw. der Bollerwagen aus Düsternort.

Hier sei der Hinweis auf weitere Methoden der Aktivierung erlaubt. Die Sammlung stammt von Stadtteilakteuren des Praxisnetzwerks für soziale Stadtentwicklung und darf gerne zur Inspiration genutzt werden.

Es geht darum Menschen anzusprechen, ihnen unvoreingenommen zu begegnen und Vertrauen aufzubauen.

 „Je kleiner die Projektgruppe, desto enger der Kontakt“ -          

„Wir sprechen miteinander – ne andere Lösung gibt es nicht“

 

 

Den ganzen Tag über, von der Vorstellungsrunde an, während der Busfahrt durch Borssum nach Port Arthur Tranvaal, zeigten die Teilnehmenden wieder sehr deutlich welch große Kraft in den Stadtteilen steckt:

„Es ist immer wieder lustig, Langeweile kennen wir nicht“

 „Wir haben eine gute Nachbarschaft“

„der Zusammenhalt ist einfach gut. Man kennt sich, man grüßt sich!“

 „Es ist so viel Hilfsbereitschaft da, ob man Sorgen hat oder nicht, die Leute helfen einem“

 „Andere können von uns lernen: Nie aufgeben, wenn mal was nicht klappt. Das ist so unsere Stärke.“

Diese Ausdauer, Beharrlichkeit und Offenheit, der Zusammenhalt und die Herzlichkeit haben wir in Emden wieder hautnah miterleben können und wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten!