Enquetekommission empfiehlt Gemeinwesenarbeit für gelingendes Engagement
16. Mai 2022 / Britta Kreuzer
Die Arbeit hatte es in sich: 38 Sitzungen zwischen Oktober 2020 und März diesen Jahres, dabei fast 100 Anhörungen von Sachverständigen, Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung sowie zahlreicher Vereine, Verbände und Organisationen: Die Enquetekommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ (EKE) hat es sich nicht leicht gemacht.
Heraus gekommen ist ein über 160-Seiten starker Abschlussbericht mit einigen zentralen Empfehlungen („VIII. Zusammenfassung: Handlungsempfehlungen“, S. 136):
- eine landesweite Engagementstrategie zu erarbeiten,
- eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Landesregierung einzurichten,
- die Arbeit des Niedersachsen-Rings zu verstetigen und zu institutionalisieren und
- fluides Engagement fördern und „und dabei insbesondere die Gemeinwesenarbeit, z. B. in Form von Dorfs- und Quartierstreffs“
In den ausführlichen Handlungsempfehlungen ist dem fluiden Engagement und Gemeinwesenarbeit ein vollständiges Kapitel ( ab Seite 119, Kapitel 13.) gewidmet. Die explizite Erwähnung der Gemeinwesenarbeit in diesem Bericht kann in der Landespolitik als Meilenstein verstanden werden.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. (LAG SB) als Vertreterin des Praxisnetzwerks konnte in der Anhörung dazu beigetragen. Die zentralen Themen im Vortrag der LAG SB beruhten schließlich auf den Erfahrungen und Anforderungen aus der Gemeinwesenarbeit und dem Engagement vor Ort:
- Es braucht Begleitstrukturen und Qualifizierung in Quartier und Nachbarschaft, diese müssen übergreifend entwickelt und gesichert werden
- lokales Engagement und Digitalisierung müssen zusammen gedacht werden – in allen Dimensionen wie Plattformen, Ausstattung und Knowhow
Mit den Erfahrungen aus der Qualifizierungsreihe „GWA digital – einfach machen“ und als Geschäftsstelle im Bündnis für gute Nachbarschaft Niedersachsen konnte die LAG SB diese Forderungen ergänzen.
Den vollständigen Bericht der EKE gibt es auf der Seite des Niedersächsischen Landtags zum Download.