Dialog führen - statt Diskussionen abbrechen: Dokumentation des AK GWA

Die dialogische Haltung - angelehnt an Martin Buber und David Bohm - stand im Mittelpunkt des zweiten Methodenteils

01. Juni 2017 / Johanna Klatt

"'Dicke Luft', wie man ansprechen kann, was sich keiner traut", lautete das Thema des letzten Arbeitskreis Gemeinwesenarbeit (AK GWA), der am 30.5. in der Geschäftsstelle zusammen kam. Was ist bei euch dicke Luft, was sind Themen, die man sich nicht anzusprechen traut? In einer ersten Sammlung war beispielsweise die Rede von interkulturellen, religiösen Konflikten, Konflikten zwischen Generationen oder „alten“ und „neuen“ BewohnerInnen, vom Desinteresse am Miteinander und von Müll. 

Dann die Frage: Wo findet denn schon Dialog statt? In vielen kurzen Praxisberichten aus den Stadtteilen wurde deutlich, dass es zahlreiche Anlässe zur Begegnung geschaffen wurden in denen Dialoge ermöglicht werden. Und dass Dialoge in kleinen Gruppen häufig funktionieren.

Die Hauptamtlichen stellen auch eine ganz wichtige Funktion im alltäglichen Austausch dar, wenn Dialoge zwischen „zerstrittenen“ Gruppen nicht möglich sind. Auch wurde von Methoden berichtet, wie das Aufstellen von „Gesprächsregeln“ zur Unterstützung bei der Moderation von schwierigen Themen sowie die „Vermischung“ der Gruppenteilnehmer (nicht nur zwei Gegnerparteien, sondern auch unabhängige am Thema interessierte) an den Tisch zu bringen.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte uns Mona Qaiser, Sozial- und Organisationspädagogin, den dialogischen Ansatz nach u.a. David Bohm vor.

Mit Hilfe von Selbstwirksamkeitsübungen zur interaktiven Auseinandersetzung mit sensiblen Themen erhielten wir einen Einblick in eine Methode, vor Ort Dialoge – und nicht Diskussionen – führen.

Hierzu hat uns Referentin Mona Qaiser dankenswerterweise ein ausführliches Handout zur Verfügung gestellt, das auch für all diejenigen, interessant sein dürfte, die dieses Mal nicht dabei sein konnten. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für den anregenden Input!

 

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