Deutlich mehr als grün - Ein Bericht vom AK GWA
06. Oktober 2017 / Ria Irion
Am 26.09.2017 trafen sich 25 Haupt- und Ehrenamtliche im Sahlkamp, um sich zum Thema Gemeinschaftsgärten auszutauschen.
Mit einem lebendigen und anschaulichen Vortrag, gab Eberhard Irion vom Verein Internationale StadtteilGärten Hannover einen Einblick in das komplexe Thema Urban Gardening und 10 Jahre interkulturelle Gärten in Hannover. Er berichtete von den Wurzeln der Gartenbewegung, über die 7 Gärten seines Vereines bis hin zum Gartennetzwerk Hannover. Schon während der Präsentation wurde diskutiert, sich ausgetauscht und gegenseitig beraten.
Unter den Teilnehmenden waren einige Gartenprojekte, von langjährigen bis frisch gestarteten, aber auch am Thema interessierte, die sich ein Bild von Gemeinschaftsgärten und den damit verbundenen Möglichkeiten machen wollten. So stellten sich im zweiten Teil der Veranstaltung der Garten der Begegnung in Celle, Kaninchengarten in Cuxhaven, ein ganz neuer Garten in Loxstedt, der Palettengarten in Letter und der Nordstadtgarten in Hildesheim vor.
Wie unterschiedlich die Gärten sind, zeigt sich auch an den verschiedenen Schwerpunkten. Seien es Kaninchen, durch die Fürsorge und Verantwortung gelernt werden kann, der Lebensmittelanbau, der aus "benachteiligten" Menschen gefragte Fachleute und Gebende machen kann oder auch die Einbindung von Schulen und Pflegeeinrichtungen, die im Garten gemeinsam ganzheitliche Naturerfahrungen machen können. Allen gemein ist der Garten als "Anlass", als Begegnungs- und Kommunikationsraum, der Ausgangspunkt für Gemeinwesenarbeit sein kann.
Es wurde über Engagierte in den Gärten gesprochen, wie man neue Ehrenamtliche gewinnt und „den Garten“ über den Winter bekommt. Die Ideen reichten von winterlichen Baumaßnahmen, wie bspw. Paletten-Möbel, bis hin zum Schmieden von Frühjahrsplänen, wie bspw. welche Gemüsesorten im nächsten Jahr gezogen werden sollen. Es wurde wieder einmal deutlich, dass Wertschätzung des Engagements ebenso unerlässlich ist, wie das gemeinsame Feiern und Essen, denn nur wenn man gemeinsame positive Begegnungen schafft, können viele erreicht und das Miteinander gestärkt werden.
Aber auch ganz praktisch Themen kamen auf den Tisch: Wo themenspezifische Fördermittel zu bekommen sind, ob ein Stromanschluss notwendig ist, oder ob gegen Vandalismus Zäune helfen.
Den Abschluss machten wir gemeinsam in den Gärten SpessartGarten und SteigerwaldGarten, wo noch lange gesprochen und beraten wurde. Alle Teilnehmenden waren begeistert über die vielfältigen Anregungen, Informationen und Eindrücke.
„Ich muss das erst mal alles sortieren“
„Ich habe ganz viele neue Ideen, die ich angehen möchte“
„Jetzt weiß ich wen ich fragen kann. Denen geht es ja ganz ähnlich wie uns“
„Wirklich beeindruckend.“
„Das müssen wir wiederholen“
Und das wollen wir auch. Aufgrund der hohen Nachfrage ist ein weiterer Termin in 2018 geplant.