Änderungsantrag Ronnenberger Vätertreff

Änderungsantrag Ronnenberger Vätertreff
Väter aus unterschiedlichen sozioökonomischen Verhältnissen und verschiedener Herkunft zusammenbringen und individuell fördern

Kontaktdaten

Stadt Ronnenberg - Sozialberatungszentrum
Löwenberger Str. 24
30952 Ronnenberg
Telefonnummer: 
0511/4600-258
Faxnummer: 
0511/4600-44-258
Emailadresse: 
Projektbeschreibung

Die Stadt Ronnenberg sieht sich als familienfreundliche Kommune und möchte mit dem Angebot eines Vätertreffs familienfreundliche Strukturen vor Ort schaffen, um so die örtlichen Rahmenbedingungen für Familien weiter zu verbessern. Dazu wird derzeit vom vorhandenen Personal des kommunalen Sozialberatungszentrums ein offener Treff konzipiert und aufgebaut. Der damit betraute Sozialarbeiter soll nach Projektstart auch die Gruppenleitung übernehmen. In diesem sollen Väter aus unterschiedlichen sozioökonomischen Lebensverhältnissen sowie unterschiedlicher ethnischer Herkunft sich vernetzen, allgemeine Informationen zu Themen wie der modernen Vaterrolle, Kindererziehung und -bildung, Gesundheit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhalten und individuelle Beratung sowie Unterstützung in Anspruch nehmen können. Das Angebot soll den Teilnehmern darüber hinaus einen vereinfachten Zugang zu den Angeboten des Sozialberatungszentrums sowie seiner Netzwerkpartner und  die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Personen in ähnlichen Lebenssituationen (Väter von Kindern aller Altersstufen) und die Gelegenheit zur Entlastung und Ressourcenstärkung im Kontext gemeinsam organisierter Ausflüge und Aktionen bieten. Ergänzend zu den zahlreichen Angeboten für Mütter in Ronnenberg soll das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren und bei Erfolg Aussicht auf Verstetigung eine Anlaufstelle für Väter sein und zu deren Vernetzung sowie zum Ausbau ihrer Selbsthilfefähigkeiten beitragen. Es ist beabsichtigt, auch für zweite Projektjahr eine Schmittel-Förderung i. H. v. 5.000 Euro zu beantragen, wodurch sich die Gesamtfördersumme auf 10.000 Euro belaufen würde.

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Ergänzung 2023:

Es hat sich im vergangenen Jahr eine (kleine) Gruppe etabliert, die regelmäßig zu den Treffen kommen. Die Treffen sind gekennzeichnet durch informellen Austausch zu aktuellen Themen und Austausch zu Erziehungsthemen. Aus diesen Gesprächen werden unregelmäßig Einzelgespräche/-beratungen mit dem Gruppenleiter gewünscht, angeboten und durchgeführt. Zusätzlich wird gelegentlich gemeinsam gekocht oder gegrillt.

Der Stadtteil Empelde ist stark durch eine hohe Einwohnerdichte, viel Sozialwohnraum und überdurchschnittlich große Bevölkerungsanteile von Alleinerziehenden, Transferleistungsbeziehern, in Armut lebenden Kindern und Menschen mit Migrationsgeschichte geprägt. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen haben untereinander wenig Kontakt und Vorurteile beherrschen das Bild von einander.

Männer nehmen das örtliche Hilfs- und Aktivitätsangebot bei im Vergleich zu den Frauen erhöhtem  Bedarf signifikant weniger in Anspruch als diese. Zum einen empfinden viele von ihnen ein starkes Scham- oder Schwächegefühl, wenn sie anderen gegenüber ihren Unterstützungsbedarf eingestehen müssen, zum anderen wird ihnen der Zugang zum Hilfesystem durch die örtlichen Gegebenheiten nicht gerade erleichtert: In Ronnenberg gibt es zwar ein Frauenzentrum und zahlreiche Angebote speziell für Mütter, jedoch existiert nur ein wiederkehrendes örtliches Angebot für Väter: Ein- bis zweimonatliche Vater-Kind-Nachmittage im Empelder Familienzentrum. Außerdem überwiegt nach wie vor die "klassische" Rollenverteilung, welche es Vätern zusätzlich erschwert, Kontakt zu anderen Vätern zu bekommen.

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Ergänzung 2023:

Durch einige unvorhersehbare Ereignisse, hier besonders die schwierige Personalsituation von 01.22 - 08.22 - von 5 Mitarbeitenden im Sozialberatungszentrum waren in diesem Zeitraum für 4 Wochen nur 1 Mitarbeiter, für weitere 5 Monate 2 Mitarbeitende und seit 08.22 wieder 3 Mitarbeitende verfügbar - konnte eine Vergrößerung der Gruppe nicht durchgeführt werden. Derzeit beginnt eine neue Werbungsphase, in der z.B. alle Familien von Erstklässlern, alle Familien, die in den letzten 12 Monaten nach Ronnenberg zugezogen sind und alle Familien mit Kindern, die von der Einschulung zurückgestellt worden sind, angeschrieben werden. Dabei erhalten sie Informationen zum Vätertreff, zu Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten und zum Sozialberatungszentrum.

Es fanden bisher auch keine Aktionen/Ausflüge gemeinsam mit den Kindern statt, dies ist jetzt personell aber wieder möglich und wird zeitnah durchgeführt.

Ziele der nächsten Projektphase sind zusätzlich zur Gewinnung neuer Teilnehmer die Verstetigung des Projektes nach dem Förderzeitraum. Auch die Förderung einer besseren Vernetzung unter den Teilnehmern ist angestrebt.

Förderung der Vernetzung von Vätern in Ronnenberg

Kontakt und Vernetzung untereinander

Die soziale Komponente in vielen insbesondere jungen Familien obliegt der Mutter. Diese nimmt in der Regel an Mutter-Kind-Angeboten teil, trifft sich mit anderen Müttern zum gemeinsamen Spiel der Kinder und tauscht sich mit diesen aus. Durch regelmäßige von einem Sozialarbeiter moderierte Treffen und gemeinsame Erlebnisse (Aktionen und Ausflüge) sollen durch das Projekt auch die Väter Kontakt zueinander erhalten, sich vernetzen, austauschen und so ein belastbares soziales Netzwerk aufbauen. Bei den Treffen können je nach Aktivierungsgrad der Teilnehmer nur Gespräche geführt oder leichte Aktivitäten ausgeübt werde (z.B. gemeinsames Krökeln, Werken, Basteln, Meditation etc.).

Abbau von Vorurteilen und sozialer Ab-/Ausgrenzung

Durch die räumliche Struktur Empeldes (der finanziell besser situierte Teil der Bevölkerung lebt auf der einen Seite der Bahnlinie, der ärmere Teil auf der anderen Seite, ein Großteil der Menschen mit Fluchtgeschichte lebt in einer Großunterkunft in Stadtrandlage) sind die Menschen in verschiedenen sozioökonomischen Lebensverhältnissen und verschiedener ethnischer Herkunft stark voneinander abgegrenzt. Die dadurch entstandenen Vorurteile und Ab-/Ausgrenzungserscheinungen sollen durch gemeinsame Treffen und Erlebnisse abgebaut, das Knüpfen neuer Kontakte ermöglicht und gefördert werden.

Zugang zum örtlichen Hilfenetzwerk

Die Zielgruppe der Männer aus dem Stadtgebiet ist, wie sich im Rahmen der Bedarfsermittlung zum Sozialberatungszentrum durch die Medical School Berlin gezeigt hat, durch soziale Hilfsangebote schwerer zu erreichen als die der Frauen. Deshalb soll den ausschließlich männlichen Teilnehmern durch den regelmäßigen Kontakt zu einem im Sozialberatungszentrum tätigen Sozialarbeiter, welcher die Gruppe leiten und die Treffen moderieren soll, ein erleichterter Zugang zum bestehenden Hilfenetzwerk eröffnet werden.

Förderung der Selbsthilfefähigkeiten von Vätern in Ronnenberg

Information der Teilnehmenden

Informationen bilden die Basis für den sicheren Umgang mit herausfordernden Situationen. Im Rahemen der regelmäßigen Treffen werden den Teilnehmenden in kurzen Impulsvorträgen und an Themenabenden durch den Projektleiter sowie eine Auswahl von externen Dozenten zu Themen wie der modernen Väterrolle, Kindererziehung, dem Bildungssystem, Kinder- und Erwachsenengesundheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie praktischen Tipps und Hilfen informiert.

Stärkung von Ressourcen, Sozial- und Selbstkompetenz

Die Teilnehmer erlernen neben Sachinhalten auch Fertigkeiten im Rahmen der Sozial- und Selbstkompetenz, indem sie gemeinsam Aktionen und Ausflüge mit und ohne ihre Kinder planen und durchführen. Diese orientieren sich an den Interessen der Teilnehmer und finden entweder in einem dafür zusätzlich angemieteten Raum im Stadtteil Empelde (z.B. Kochen, Sport oder Basteln mit den Kindern) oder im nahräumlichen Bereich statt. Fahrt- und Eintrittskosten sollen dabei vom Projekt getragen werden, um allen Teilnehmern unabhängig von ihrer sozioökonomischen Situation eine stigmatisierungsfreie Teilnahme zu ermöglichen. Die Teilnehmer müssen sich während der Planung und Durchführung in der Gruppe abstimmen und übernehmen Verantwortung für Teilaspekte der Veranstaltungen.

Förderung der gegenseitigen Unterstützung

Durch den regelmäßigen Kontakt und gemeinsame Erlebnisse entstehen Sozialkontakte, in deren Rahmen eine gegenseitige Unterstützung möglich ist. Dies wird aktiv durch den begleitenbden Sozialarbeiter gefördert, indem die Gruppenmitglieder beispielsweise in angeleiteten Settings unter Einsatz pädagogischer Mathoden und Materialien gemeinsam nach Lösungen für geeignete bei Einzelnen auftretende Probleme suchen - deren Einverständnis natürlich vorausgesetzt. Bei Bedarf können und sollen sich aus den begleiteten Angeboten eigenständige Interessen- und Selbsthilfegruppen bilden.
Name des Projektgebietes: 
Ronnenberg (Empelde)
Stadttyp: 
Mittelstadt (20.000 - 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
25500
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
nein
Quelle / Anmerkungen: 
vgl. https://www.ronnenberg.de/portal/seiten/ueber-die-stadt-ronnenberg-914000451-21650.html
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Ronnenberg verfügt über 7 Stadtteile. Der größte Stadtteil Empelde liegt durch ländliche Flächen räumlich von den benachbarten Stadtteilen Ronnenberg und Benthe im Norden des Stadtgebiets und grenzt direkt an die Stadtteile Badenstedt, Mühlenberg und Wettbergen der Landeshauptstadt Hannover an. Aufgrund seiner ungünstigen Sozialstruktur stellt Empelde das primäre Projektgebiet dar. Es sind jedoch Teilnehmer aus allen Stadtteilen Ronnenbergs zugelassen.
Projektgebiet geprägt durch: 
Hohe Einwohnerdichte, Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Anonyme Frei- und Grünflächen mit Defiziten in der Aufenthaltsqualität, Schlichtwohnungsbau vorhanden, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Fehlende Sicherheit im öffentlichen Raum, Ein schlechtes Gebietsimage, Starke und übermäßig schnelle Veränderung der Bewohnerstruktur, Vermehrten Zuzug von Flüchtlingen, Fehlende Arbeitsplätze und Beschäftigungsangebote, Fehlende Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes: 

Ausländische Bewohner/innen Replicated Replicated

Anmerkung: 
Aktuelle Daten liegen jeweils nur für das Gesamt-Projektgebiet also die Gesamtkommune vor. Diese stammen aus dem laufenden Sozialdatenbestand der Region Hannover.

Alleinerziehende Replicated Replicated

Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt) Replicated Replicated

Davon Kinder die Transferleistungen beziehen Replicated Replicated

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