Ronnenberger Vätertreff
Handlungsfelder
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Die Stadt Ronnenberg sieht sich als familienfreundliche Kommune und möchte mit dem Angebot eines Vätertreffs familienfreundliche Strukturen vor Ort schaffen, um so die örtlichen Rahmenbedingungen für Familien weiter zu verbessern. Dazu wird derzeit vom vorhandenen Personal des kommunalen Sozialberatungszentrums ein offener Treff konzipiert und aufgebaut. Der damit betraute Sozialarbeiter soll nach Projektstart auch die Gruppenleitung übernehmen. In diesem sollen Väter aus unterschiedlichen sozioökonomischen Lebensverhältnissen sowie unterschiedlicher ethnischer Herkunft sich vernetzen, allgemeine Informationen zu Themen wie der modernen Vaterrolle, Kindererziehung und -bildung, Gesundheit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhalten und individuelle Beratung sowie Unterstützung in Anspruch nehmen können. Das Angebot soll den Teilnehmern darüber hinaus einen vereinfachten Zugang zu den Angeboten des Sozialberatungszentrums sowie seiner Netzwerkpartner und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Personen in ähnlichen Lebenssituationen (Väter von Kindern aller Altersstufen) und die Gelegenheit zur Entlastung und Ressourcenstärkung im Kontext gemeinsam organisierter Ausflüge und Aktionen bieten. Ergänzend zu den zahlreichen Angeboten für Mütter in Ronnenberg soll das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren und bei Erfolg Aussicht auf Verstetigung eine Anlaufstelle für Väter sein und zu deren Vernetzung sowie zum Ausbau ihrer Selbsthilfefähigkeiten beitragen. Es ist beabsichtigt, auch für zweite Projektjahr eine Schmittel-Förderung i. H. v. 5.000 Euro zu beantragen, wodurch sich die Gesamtfördersumme auf 10.000 Euro belaufen würde.
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Ergänzung 2023:
Es hat sich im vergangenen Jahr eine (kleine) Gruppe etabliert, die regelmäßig zu den Treffen kommen. Die Treffen sind gekennzeichnet durch informellen Austausch zu aktuellen Themen und Austausch zu Erziehungsthemen. Aus diesen Gesprächen werden unregelmäßig Einzelgespräche/-beratungen mit dem Gruppenleiter gewünscht, angeboten und durchgeführt. Zusätzlich wird gelegentlich gemeinsam gekocht oder gegrillt.
Der Stadtteil Empelde ist stark durch eine hohe Einwohnerdichte, viel Sozialwohnraum und überdurchschnittlich große Bevölkerungsanteile von Alleinerziehenden, Transferleistungsbeziehern, in Armut lebenden Kindern und Menschen mit Migrationsgeschichte geprägt. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen haben untereinander wenig Kontakt und Vorurteile beherrschen das Bild von einander.
Männer nehmen das örtliche Hilfs- und Aktivitätsangebot bei im Vergleich zu den Frauen erhöhtem Bedarf signifikant weniger in Anspruch als diese. Zum einen empfinden viele von ihnen ein starkes Scham- oder Schwächegefühl, wenn sie anderen gegenüber ihren Unterstützungsbedarf eingestehen müssen, zum anderen wird ihnen der Zugang zum Hilfesystem durch die örtlichen Gegebenheiten nicht gerade erleichtert: In Ronnenberg gibt es zwar ein Frauenzentrum und zahlreiche Angebote speziell für Mütter, jedoch existiert nur ein wiederkehrendes örtliches Angebot für Väter: Ein- bis zweimonatliche Vater-Kind-Nachmittage im Empelder Familienzentrum. Außerdem überwiegt nach wie vor die "klassische" Rollenverteilung, welche es Vätern zusätzlich erschwert, Kontakt zu anderen Vätern zu bekommen.
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Ergänzung 2023:
Durch einige unvorhersehbare Ereignisse, hier besonders die schwierige Personalsituation von 01.22 - 08.22 - von 5 Mitarbeitenden im Sozialberatungszentrum waren in diesem Zeitraum für 4 Wochen nur 1 Mitarbeiter, für weitere 5 Monate 2 Mitarbeitende und seit 08.22 wieder 3 Mitarbeitende verfügbar - konnte eine Vergrößerung der Gruppe nicht durchgeführt werden. Derzeit beginnt eine neue Werbungsphase, in der z.B. alle Familien von Erstklässlern, alle Familien, die in den letzten 12 Monaten nach Ronnenberg zugezogen sind und alle Familien mit Kindern, die von der Einschulung zurückgestellt worden sind, angeschrieben werden. Dabei erhalten sie Informationen zum Vätertreff, zu Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten und zum Sozialberatungszentrum.
Es fanden bisher auch keine Aktionen/Ausflüge gemeinsam mit den Kindern statt, dies ist jetzt personell aber wieder möglich und wird zeitnah durchgeführt.
Ziele der nächsten Projektphase sind zusätzlich zur Gewinnung neuer Teilnehmer die Verstetigung des Projektes nach dem Förderzeitraum. Auch die Förderung einer besseren Vernetzung unter den Teilnehmern ist angestrebt.