SegensReich - sozialer Begegnungsort im Zentrum von Schöppenstedt

SegensReich - sozialer Begegnungsort im Zentrum von Schöppenstedt
SegensReich -ein Ort mit Strahlkraft

Zielgruppe

Kontaktdaten

Kirchengemeinde Dreieinigkeit Schöppenstedt
An der Kirche 1
38170 Schöppenstedt
Telefonnummer: 
05332 968030
Faxnummer: 
05332 968033
Projektbeschreibung

Das Leben im Innenstadtquartier von Schöppenstedt soll durch dieses Projekt lebendiger, vielgestaltiger und gemeinschaftlicher gestaltet werden.Die Kirchengemeinde baut dafür in Kooperation mit der Diakonie Kreisstelle Wolfenbüttel/Schöppenstedt einen sozialen Begegnungsort im zentral und im Grünen gelegenen großen Gemeindehaus der Kirchengemeinde auf: Das SegensReich.

Hier soll ein kommunikativer Treffpunkt mit Strahlkraft etabliert werden, an dem die Menschen des Quartiers mit ihren unterschiedlichen kulturellen und sozialen Herkünften aus ihrer häuslichen Isolation geholt werden und auf diese Weise Begegnungsmöglichkeiten und Gestaltungsräume erleben, die ihnen identitätsstiftendes Selbstbewusstsein verleihen und ihre Fähigkeiten sich in den Stadtteil einzubringen, fördern.
Das soziale Miteinander und die reale Begegnung von Menschen, die sich auf Grund unterschiedlicher gesellschaftlicher und sozialer - oft problematischer - Entwicklungen immer mehr voneinander entfernen, soll aktiv gefördert und unterstützt werden.
Zu diesem Zweck werden in Kombination von Einzelberatung, Gruppen – und Begegnungsangeboten die Menschen dazu eingeladen und dabei unterstützt, sich mit ihren Ideen, Ihren Gaben und Fähigkeiten ins Quartiersleben und die Nachbarschaft gestaltend einzubringen.
Das bereits bestehende Netzwerk aus Kooperationspartnern wird gefördert und ausgebaut. Ziel ist eine sich ergänzende Quartiersarbeit aller Partner im SegensReich, um bestehende und sich neu etablierende Hilfsangebote aufeinander abzustimmen und mit den Bewohner*innen neue Angebote zu entwickeln. Eine kontinuierliche Neujustierung sowohl des Netzwerks als auch der Angebote, die den je aktuellen Entwicklungen und Erfordernissen Rechnung tragen, wird langfristig von Nöten sein.
Der Landkreis Schöppenstedt ist sehr an diesem Stadtteil-Projekt interessiert, sichert eine Mitfinanzierung und plant eine Verstetigung dieses Angebotes nach der Projektphase von fünf Jahren.
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Ergänzung 2023

Im ersten Vierteljahr wurden die Räume eingerichtet, die Projektleitung hat sich im Quartier bekannt gemacht und Kontakt zu den Bewohner*innen aufgenommen. Die Projektleitung hat sich in den unterschiedlichen  Netzwerken vorgestellt und arbeitet dort mit.

Das alte, einladende Fachwerk-gemeindehaus der Kirchengemeinde Dreieinigkeit bildet gemeinsam mit Kirche und Rathaus das geographische Zentrum des Innenstadtquartiers von Schöppenstedt. Es ist umgeben von einem großen parkähnlichen Garten und ist durch seine komplett verkehrsberuhigte Lage fußläufig gut und sicher erreichbar. Die „alten“ Schöppenstedter kennen „ihr“ schönes, großes Gemeindehaus und die Kirchengemeinde macht in diesen Räumen traditionell Angebote für verschiedene Zielgruppen (Kinder, Jugend, Senioren, Geflüchtete, Musikalisches).
Über die letzten 30 Jahre hinweg hat sich jedoch die Sozialstruktur der Stadt mit ihren 5561 Einwohner*innen im Bereich des Innenstadtquartiers einschneidend verändert: Durch die Grenzöffnung weggefallene Subventionen aus der Zonenrandförderung führten zu einem schleichenden Niedergang des Innenstadtbereichs: Wegfall von Industrie und Betrieben führte zu beruflicher Abwanderung. Dies führte zu Leerständen im Geschäfts - und auch im Wohnsektor. Der Mietspiegel fiel und damit veränderte sich die Einwohner*innenstruktur nachhaltig.
Das Schöppenstedter Innenstadtquartier, ehemals vorwiegend und nicht ohne Stolz stadtbürgerlich und prosperierend landwirtschaftlich geprägt, ist mit der Zeit hineingewachsen in eine Melange aus ganz unterschiedlichen sozialen Mileus, die nebeneinander her, aber nicht mehr im traditionellen Sinne miteinander unterwegs sind. Es gibt eine Vielzahl von sozialen Problemen. Nicht ohne Grund entstanden Anfang der 2000er Jahre eine Kleiderstube und die Schöppenstedter Tafel, um auf diese veränderte Sozialstruktur zu reagieren.
Mit den Jahren hat sich auch das Selbstbild der Schöppenstedter und das Image der Stadt gewandelt: Die selbstbewussten Schöppenstedter, die in früheren Zeiten Besucher*innen der wunderschönen, mittelalterlichen Fachwerkstadt am Elm begeistert von „ihrem“ Till Eulenspiegel erzählten, sind oftmals desillusioniert und überfordert von den negativen Entwicklungen ihrer Stadt. Viele gehen innerlich auf Abstand.Nach außen hin ist Schöppenstedt mittlerweile gebrandmarkt als sozialer Brennpunkt mit hohem Migrantenanteil und sozialem Präkariat. Oft erscheint es so, als habe der Ort und seine Einwohner seine (soziale) Mitte, sein Zentrum und damit auch seine Strahlkraft verloren.
Um diesen Entwicklungen zu begegnen und den Menschen des Innenstadtquartiers ein positives Selbstbild und einen identitätsstiftenden Ort und ein Zentrum zurückzugeben, hat sich die Kirchengemeinde dafür entschieden, ihr Gemeindehaus dem Gemeinwesen, dem Sozialraum zu öffnen: Aus dem Gemeindehaus für wenige soll das verbindende „SegensReich“ für alle werden.In einer Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen der Samtgemeinde, des Landkreises, der Ortsbürgermeisterin, des Jugendzentrums, der Diakonie Kreisstelle Wolfenbüttel und eben der Kirchengemeinde wurde diese Idee vorgestellt und es wurde deutlich von allen Teilnehmer*innen unterstrichen, dass es im Quartier einen Unterstützungsbedarf für Senioren, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, wohnungslose Menschen, Menschen mit Suchtproblemen gibt. Es wurde klar, dass es im Ort Defizite gibt im Blick auf Genderangebote für Frauen und Mädchen, dass auch eine weitere Anlaufstelle für Jugendliche notwendig sei. „Alleine geht es nicht, aber gemeinsam kriegen wir was hin und begeistern“: Das ist mittlerweile der Spirit, durch den ein enges Netzwerk gesponnen wurde aus sozialen Akteuren, die sich für die gemeinwesenorientierte Arbeit im „SegensReich“ stark machen. Mit dabei sind neben Kommune, Kirche, Diakonie auch das Lukaswerk, die EFB, das DRK -  und das Netzwerk wächst. Auch die Schulen kommen langsam mit an Bord, sodass immer mehr Synergien für das Gemeinschaftsleben und die Aktivierung der Bewohner*innen entstehen.
Der Landkreis Schöppenstedt - Jugendamt hat für die Kinder- und Jugendarbeit eine Sozialarbeiterin für das Quartier eingesetzt, diese hat die Aufgabe sich um die Kinder, Jugendlichen und Eltern zu kümmern. Über das Projekt SegensReich soll besonders hier die Zusammenarbeit intensiviert und aufeinander abgestimmt werden, um die Beteiligung von Kinder,Jugendlichen, Erwachsenen, Senior*innen  für das Quartier altersübergreifend zu fördern und nicht zu isolieren. Alle sollen sich mit ihren Ideen für das Quartier im Zentrum einbringen können.

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Keine Ergänzungen zur Ausgangslage in 2023

 

Bewohner*innen erleben sich in Gemeinschaft

Kirchengemeinde öffnet sich für den Sozialraum mit bewährten und neuen Angeboten und ermöglichen Beteiligung

Die Kirchengemeinde pflegt die bestehenden Angebote, wie z.B. Frühstück für Senioren weiter und öffnet sich für neue Angebote im Sozialraum - Stadtmitte Schöppenstedt. Die Bewohner*innen werden eingeladen sich mit Ideen und bei der Umgestaltung der Räume einzubringen und zu beteiligen. Bewohner*innen, die sich zurückgezogen haben, werden persönlich angesprochen, ermutigt zu kommen, sie sollen wieder Gemeinschaft positiv erleben können. Das Büro für das Projekt ist eingerichtet, die Projektleitung hat einen guten Kontakt zu den Bewohner*innen hergestellt durch Teilnahme an den bestehenden Angeboten.

Der Begegnungsort in der Kirchengemeinde ist zum Treffpunkt "SegensReich" eingerichtet

Im ersten Jahr werden die Räume der Kirchengemeinde für Begegnungen mit Stühle, Tische, Spielmaterial, Moderationsmaterial eingerichtet- mit Hinweisschildern wird auf das Projekt aufmerksam gemacht und auf den Begegnungsort hingewiesen, Bewohner*innen beteiligen sich mit ihren Fähigkeiten bei der Einrichtung der Räume. Bestehende Gruppen und neue Gruppen werden ermutigt und unterstützt, sich neu zu begegnen und Gemeinschaft zu leben. Sie sollen sich ihre Räume selber einrichten und gestalten können. Ein Cafebereich ist unter Beteiligung der Bewohner*innen eingerichtet.

Ressourcen der Bewohner*innen kommen im "SegensReich" zum Einsatz

Im ersten Jahr stellt sich die Projektleitung an Markttagen, in den Gottesdiensten vor, besucht die Netzwerkpartner und lädt in die Räume ein, sie nutzt die regionale Presse um sich und den Bewohner*innen Treff bekannt zu machen. Sie spricht Bewohner*innen an und lädt ein, mit dem Ziel gemeinsame Interessen und Ressourcen zu entdecken. Bewohner*innen fungieren als Multiplikatoren und machen selber Werbung für den Treff und laden ein. Die Ressourcen der Bewohner*innen sind für die weitere Planung entscheidend. Gemeinsam wird erkundet, welche Angebote im Zentrum von Schöppenstedt fehlen und wie sich die Bewohner*innen engagieren können. Durch persönliche Ansprache ist es gelungen, dass Bewohner*innen sich im Cafebereich mit selbstgebackenem Kuchen und Verkauf einbringen. Auf einer Pinwand wurden weitere Ideen zur Beteiligung festgehalten.

Bewohner*innen bringen sich aktiv im "SegensReich" ein

Aktivierung der Bewohner*innen und Erkunden des Quartiers

Die Projektleitung bietet einen Ideenworkshop an, lädt die Bewohner*innen und Kooperationspartner persönlich und durch Besuche von Einrichtungen im Netzwerk, über die regionale Presse ein. Ideen, Stärken und Schwächen der Innenstadt von Schöppenstedt werden bei einem Rundgang erkundet und gesammelt und im "SegensReich" ausgehängt. Bewohner*innen werden ermutigt und unterstützt, die eigenen Ideen umzusetzen. Der wöchentliche Markttag am Freitagvormittag wurde genutzt, um Menschen anzusprechen und zur Mitarbeit für das Projekt motiviert.

Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohner*innen ist gestärkt

Bewohner*innen planen und entscheiden sich für einen gemeinsamen Aktionstag im SegensReich, z. B. Gemeinsames Kochen oder Backen, Spielen. Sie erleben sich in der Gemeinschaft, das sie gemeinsam mehr erreichen und erfolgreicher sind. Über die Aktionen erleben sie, das sie viele Fähigkeiten und Ressourcen haben, die sie umsetzen können und die Gemeinschaft stärken. Die Projektleitung hat Menschen motiviert, ihre Ideen umzusetzen.

Gemeinsame Aktionen im "SegensReich" fördern die Gemeinschaft in der Innenstadt

Die Bewohner*innen überlegen sich eine gemeinsame Aktion für das Zentrum - wie z.B. Frühjahrsfest, Herbstblätterfest, Pflanzbörse, Gemeinsames Essen mit Lieblingsgerichten, , .... , es wird gemeinsam geplant, vorbereitet und umgesetzt mit interessierten Teilnehmer*innen aller Altersgruppen, Ressourcen kommen zum Tragen und die Bewohner*innen unterstützen sich gegenseitig im Sinne einer aktiven Nachbarschaftshilfe im Quartier. In einer Gesprächsrunde mit Bewohner*innen- soll überlegt werden, ob der Name "SegensReich" passend für den Treffpunkt ist oder ein neuer Name gefunden werden soll. Die Projektleitung hat zu ersten Gesprächen eingeladen.

Die Netzwerke und Kooperationen von Bewohner*innen und Einrichtungen sind stärkenorientiert aufeinander bezogen

Die unterschiedlichen Angebote und Einrichtungen in der Innenstadt sind bei den Bewohner*innen bekannt

Es gibt einen Informationsaustausch-Tag (Messe, Tag der offenen Tür) , an dem sich die Bewohner*innen über die Einrichtungen und Möglichkeiten in der Innenstadt informieren können. Junge und ältere Teilnehmer*innen, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen lernen sich kennen, werden eingeladen, sich mit Ideen einzubringen und für ihre Ideen aktiv zu werden. Sie haben eine Übersicht, welche Angebote es gibt und wo sie sich beteiligen können.

Netzwerkpartner wissen von ihren Angeboten und ergänzen sich gegenseitig

Die Netzwerkpartner lernen sich über einen gemeinsamen Arbeitskreis besser kennen, erarbeiten eine Übersicht von allen Angeboten für die Innenstadt, die sie vorhalten, sie entwickeln Ideen, wie sie für die Innenstadt in Gemeinschaft interessanter und offener sein können. Sie unterstützen sich gegenseitig, um die Ressourcen und Ideen zu vernetzen und um das Gemeinschaftsgefühl aller Bewohner*innen zu fördern.

Das Netzwerk von unterschiedlichen Einrichtungen arbeitet regelmäßig zusammen

Es wird ein regelmäßig tagender Arbeitskreis von beteiligten Einrichtungen mit Vertretern von Bewohner*innen eingerichtet, um sich gegenseitig über Entwicklungen und neue Angebote zu informieren. Es werden gemeinsame Aktionen für die Stadtmitte geplant, wie z. B. wie wird mein Stadtteil schöner, was kann ich für meinen Stadtteil tun, ein gemeinsames Stadtteilfest unter Beteiligung vieler interessierter Bewohner*innen. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der zuständigen Sozialarbeiterin für das Quartier besteht bereits und soll besonders intensiviert werden, um Bewohner*innen altersübergreifend in Kontakt zu bringen und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Projektleitung hat sich überall vorgestellt und bringt sich aktiv im Netzwerk ein, es wurde eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufgebaut.
Stadttyp: 
Kleinstadt (5.000 - 20.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
5561
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
nein
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Stadt Schöppenstedt - im Zentrum / Stadtmitte - rund um die Kirche und des Rathauses
Projektgebiet geprägt durch: 
Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Vernachlässigte Spielanlagen, Sportplätze, Kleingartenkolonien, Fehlende Infrastruktur (Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und Verkehr), Schlichtwohnungsbau vorhanden, Fehlen von Einrichtungen mit Treffpunkt-Charakter, Ein schlechtes Gebietsimage, Fehlende Arbeitsplätze und Beschäftigungsangebote, Fehlende Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes: 

Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt) Replicated Replicated Replicated

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