Stadtpiloten west

Stadtpiloten west
eine multimediale Präsentation der Weststadt Göttingens in verschiedenen Themenräumen

Kontaktdaten

Kulturzentrum musa e.V.
Hagenweg 2a
37081 Göttingen
Telefonnummer: 
0551 64353
Faxnummer: 
0551 632473
Emailadresse: 

Projektbeschreibung

musa in Kooperation mit Bildwerfer, blackdata, der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, dem Weststadtzentrum und der Beschäftigungsförderung kAöR
Was ist für Dich Zuhause? Dieser Fragestellung und Geschichten aus dem Stadtteil Weststadt widmen sich Jugendliche und Bewohner*innen im crossmedialen Stadtteil-Projekt STADTPILOTEN WEST. Mit Kamera und Tonaufnahmegerät, mit Block und Bleistift sind die Teilnehmer*innen durch die Weststadt gestreunert, haben Geschichten gesammelt und neue erfunden, Begegnungen festgehalten, andere arrangiert. Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Weststadt nur zur Schule gehen, trafen auf Urgesteine des Stadtteils; neu zugezogene Geflüchtete erzählen über ihre Wege vom Schützenanger bis zur Europaallee, über ihr Zuhause in der Ferne und ihr Zuhause in der Fremde, die immer mehr zum Gewohnten wird.
Die gesammelten Eindrücke und Begegnungen dieser Reise durch den Stadtteil wurden in mehreren liebevollen Themenräumen im Januar und Februar im Kulturzentrum musa gezeigt. Derzeit planen wir eine weitere Präsentation im Juni 2017 in der Innenstadt Göttingens in einem leer stehenden Geschäft. Checken Sie dann den Skater-Park durch eine Virtual Reality-Brille, seien Sie sprachlos im Vorurteile-Raum, lassen Sie sich berühren vom Zuhause-Raum, besuchen Sie Orte in der Weststadt, an denen Sie noch nie waren!

In der Göttinger Weststadt wurden in 2015/16 drei neue Unterkünfte für Geflüchtete aus Krisengebieten gebaut. Seit dem Sommer 2016 sind mehrere hundert Menschen an den Standorten Europaallee, Hagenweg und Schützenanger untergebracht. Zusätzlich zu den 350 Bezieher/innen von Asylbewerberleistungen, die bereits 2014 im Stadtteil lebten. Die Weststadt ist aber auch sonst ein belasteter Stadtteil: Hier haben 30% der Bewohner/innen einen Migrationshintergrund, die Arbeitslosigkeit ist hoch, der Wohnraum zum Teil marode und deshalb günstig.
Das Projekt möchte eine Auseinandersetzung anstoßen und sensibilisieren. Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ihren Alltag in der Göttinger Weststadt verbringen, wird ein Projekt angeboten, das ihren Blickwinkel auf den Stadtteil und seine Veränderungen künstlerisch sichtbar macht. Ausgangspunkt soll die Frage „Was ist zuhause?“ sein.
Mit den Jugendlichen soll ein Wir-Gefühl entwickelt werden, das durch die Arbeit an einem gemeinsamen Produkt wächst, denn die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der persönliche Kontakt und das zwangsläufige Entdecken von Gemeinsamkeiten zu den nachhaltigsten und sinnvollsten Faktoren bei der Konfliktprävention gehören.
Die Möglichkeit sich selbst zu inszenieren in Szenen oder Bildern fördert das Selbstbewusstsein und erfordert Mut sich zu zeigen. Sprachbarrieren können durch Bilderwelten überbrückt werden und die Sprachkompetenz wird wachsen.
Die Begegnung mit vorherrschenden Vorurteilen und möglicherweise rassistischen Haltungen fordert die Teilnehmer/innen heraus, selbst Stellung zu beziehen. Es erfordert Mut und Zivilcourage, anderer Meinung zu sein.

Bewohneraktivierung

Möglichkeit für Bewohner/innen, sich in der Präsentation zu zeigen. Mit Interviews, Fotoporträts, Videos, ihrem Lieblingsgericht, das sie mit Heimat verbinden.

Imageverbesserung des Stadtteils

Öffentliche Präsentationen, hoffentlich demnächst auch noch einmal ein in einem leer stehenden Geschäft in der Innenstadt.
Name des Projektgebietes: 
Göttingen, Weststadt
Stadttyp: 
Großstadt (über 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
13500
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
ja
Zeitraum (aufgenommen / beendet): 
01.01.2009
Quelle / Anmerkungen: 
Voruntersuchung für Bewerbung Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt - Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf"
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Die Weststadt ist neben Grone der ärmste Stadtteil Göttingens. Es sind sehr viele Nationalitäten und Kulturen vertreten, die Arbeitslosigkeit ist überproportional hoch. Am Stadtrand gelegen, eingebettet zwischen Gewerbe und Handel und von Hauptverkehrsstrecken durchzogen, ist die Weststadt als Wohnviertel wenig attraktiv. Im Quartier gibt es einen hohen Anteil arbeitsloser Jugendlicher und Hartz IV-Empfänger/innen, die durch niedrige Mieten, bedingt durch marode Bausubstanz, angezogen werden. In Bezug auf die Bevölkerungsstruktur gibt es im Viertel ein Übergewicht sowohl an kleinen, älteren Haushalten als auch an größeren, jüngeren, ausländischen Haushalten. Punktuell werden Alkohol- und Drogenprobleme sichtbar. Die Sozialdaten hatten sich bereits in den 90er-Jahren derart verschlechtert, dass sich die Stadt Göttingen ab 2003 jährlich mit der Weststadt für das Programm „Soziale Stadt – Städte mit besonderem Entwicklungsbedarf“ beworben hat. Nachdem das Sanierungsgebiet verkleinert und das veranschlagte Gesamtvolumen reduziert worden war, ist das sogenannte „Gebiet westlich Maschmühlenweg“ schließlich im Jahr 2009 in das Soziale Stadt-Programm aufgenommen worden. Mit den ohnehin reduzierten Mitteln dürfen ausschließlich bauliche Maßnahmen finanziert werden. Da der Stadtteil aber mehr als bauliche Sanierungsmaßnahmen braucht, sind seit den 80er-Jahren zahlreiche soziale Projekte, teilweise mit überregionaler Bedeutung, in der Weststadt angesiedelt.
Projektgebiet geprägt durch: 
Erhöhter Modernisierungsbedarf bei Wohngebäuden, Wenig attraktives Wohnumfeld, Bauliche Mängel in der vorhandenen Infrastruktur, Ein schlechtes Gebietsimage, Vermehrten Zuzug von Flüchtlingen, Fehlende Arbeitsplätze und Beschäftigungsangebote

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