Community-Café mit Kunst und Kindern im Quartier Roderbruch

Community-Café mit Kunst und Kindern im Quartier Roderbruch
Ein Treffpunkt für Frauen mit kleinen Kindern. Eine Bewohnerin initiiert ein künstlerisches und kommunikatives Angebot.

Handlungsfelder

Zielgruppe

Kontaktdaten

Bürgergemeinschaft Roderbruch e.V.
Rotekeuzstr.19
30627 Hannover
Projektbeschreibung

Die Bürgergemeinschaft Roderbruch ist ein Selbsthilfeverein der Bürger im Quartier und hat durch die Trägerschaft des Kulturtreffs und der Clownswohnung eine ideale Plattform, um auf Mißstände, Probleme und Entwicklungsbedarfe zu reagieren. So stehen dem Verein hauptamtliche Kräfte und räumliche Kapazitäten zur Verfügung, um Beteiligung zu ermöglichen, Angebote zu schaffen und Probleme anzugehen.

Die Projektidee für diesen Antrag hatte Maria Noel Garcia. Sie wohnt im Stadtteil, ist studierte Künstlerin aus Uruguay und Mutter von vier Kindern. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass vor allem Mütter mit mehreren (kleinen) Kindern nur wenig Zugang zu Kultur- und Bildungsangeboten im Quartier Roderbruch haben. Die Deutschkurse sind leider ohne Kinderbetreuung, Krippenplätze sind rar und Kreativangebote für Mütter mit kleinen Kindern gibt es nicht. Oft sind die Frauen mit den Kleinen zu Hause und kommen wenig in Kontakt mit anderen Menschen im Stadtteil. Frau Noel Garcia ist an die Bürgergemeinschaft herangetreten mit dem Wunsch, ein künstlerisch-kommunikatives Angebot für Frauen mit kleinen Kindern im Kulturtreff Roderbruch zu schaffen. Sie würde gern das „Community-Café mit Kunst und Kindern für Frauen aus der Nachbarschaft“ eröffnen. Das Angebot soll folgende Merkmale haben: Das Community-Café soll dienstags von 9.30 – 12.00 Uhr im Kulturtreff-Foyer stattfinden. Dort stehen Bistrotische und Stühle, ein Samowar, Kaffee und kleine Leckereien. Die Tische sind mit Blumen geschmückt, es gibt eine Spielecke für die Kinder, Bilderbücher, ein gemütliches Sofa, eine Ausstellung an den Wänden. Im Foyer ist eine Helferin anwesend, die für den „Wohlfühl-Rahmen“ sorgt, die Besucherinnen empfängt, Kaffee kocht, etc. Im angrenzenden Kreativraum können Frauen bei einem künstlerischen Angebot mitmachen, angeleitet von der Künstlerin Maria Noel Garcia. Das Angebot richtet sich an Frauen im Quartier Roderbruch. Weil 2/3 der Einwohnerinnen im Roderbruch eine Zuwanderungsgeschichte haben, ist mit großer Vielfalt zu rechnen. Kleine Kinder sind ausdrücklich willkommen. Die Frauen lernen künstlerische Ausdrucksformen kennen, töpfern, malen, gestalten. Auch wer wenig Deutsch kann, kann sich künstlerisch ausdrücken. Die Kunstwerke können bei Bedarf/Interesse im Kulturtreff ausgestellt werden. Die Kinder können mitmachen, zugucken oder in der Spielecke spielen. Frau Noel Garcia legt Wert auf die künstlerische Qualität ihres Angebotes und auf das Entstehen von Kontakten und eines Gemeinschaftsgefühls. Es ist Raum für Gespräche, Kaffeepausen, Leckereien, Kennen lernen, Miteinander, Erfahrungsaustausch. Frau Garcia will mit ihrem Angebot die Frauen ins soziale Leben im Stadtteil integrieren indem sie Kontakte zu anderen Frauen und zum Kulturtreff ermöglicht. Daraus erwächst den Frauen ein Zugang zu Beteiligungsmöglichkeiten und zur Organisation von Selbsthilfe.


Ergänzung Projektjahr 2023

Das Projekt soll 2023 an insgesamt 33 Terminen durchgeführt werden.

Als letzter Termin ist der 5.12.2023 geplant

Das Projekt hat  2023 einen Umfang von 33 Terminen und 5.445 €. 

Der Eigenanteil der Bürgergemeinschaft ist nicht beziffert. Unser Verein trägt die Kosten für die Werbung, für die Räume, die Ausstattung der Spielecke etc., die Beiträge zur Künstlersozialkasse und für Aktivitäten, die aus dem Community-Café heraus entstehen. 

Im Community-Café haben die Frauen schon 2022 Ideen entwickelt, wie sie sich einbringen möchten: mit eigenen kreativen Talenten, mit Kochangeboten, selbst organisierten Aktionen und einer Ausstellung, die im Mai 2023 eröffnet werden soll. Dabei orientieren sie sich am Kulturtreff-Programm, das fleißig gelesen und erörtert wird und Inspiration zu eigenen Aktivitäten liefert. 

2023 wird die Ansprechperson im Kulturtreff für dieses Projekt wechseln, da Petra Volk zum 31.12.2022 als Geschäftsführerin aus dem Kulturtreff ausscheidet. Eine Nachfolge steht derzeit noch nicht fest, wird aber umgehend bekannt gegeben, sobald eine Entscheidung getroffen wurde.

Die finanzielle Situation des Kulturtreffs wird sich 2023 verschlechtern. Die kommunale Förderung wird nicht an die Kostensteigerungen angepasst. Der Kulturtreff wird Abstriche beim Personal machen müssen. Aus diesem Grunde ist es im Moment schwierig, über eine mögliche Verstetigung des Projektes Aussagen zu treffen. Wir werden versuchen, einen Förderer für das Community Café zu finden. So fördert z.B. aktuell die Vonovia die offene Kunstwerkstatt für Kinder im Kulturtreff. Wir werden die anderen großen Wohnungsunternehmen wegen einer Förderung des Community Cafés anfragen. Die zweite Option wäre, das Angebot aus eigenen Einnahmen (Kurse, Musikunterricht, Spenden) zu finanzieren. Dafür muss die finanzielle Entwicklung des Kulturtreffs 2023 abgewartet werden. Schließlich bliebe auf jeden Fall die Möglichkeit, die Räume des Kulturtreffs weiterhin als Treffpunkt für Frauen dienstagvormittags zur Verfügung zu stellen.

 

Die Ausgangslage sieht so aus, dass es im Quartier Roderbruch keine Angebote für Frauen gibt, zu denen sie ihre kleinen Kinder mitbringen können.  Im Allgemeinen werden Kinder bei Angeboten für Erwachsene als störend empfunden. Diese Erfahrung machen die Frauen, wenn sie  z.B. zum Deutschkurs, zum Sprachcafé oder zur Gymnastik gehen wollen. Eine Mutter von mehreren Kindern, die dies früher selber als großen Nachteil empfunden hat, als ihre Kinder klein waren, will ein Kreativ-Angebot für Frauen im Roderbruch schaffen, bei dem kleine Kinder willkommen sind.


Ergänzung Projektjahr 2023

Auch andere Frauen, z.B. in den Flüchtlingsunterkünften im Quartier, Neuzugezogene wie z.B. ukrainische Flüchtlinge, sind kulturell und sozial nicht integriert. Auch diesen Menschen soll mit dem Community-Café ein Anlaufpunkt und ein erster Schritt zur Selbsthilfe eröffnet werden.  

Schaffung von niedrigschwelligen Zugangsmöglichkeiten zu sozialer und kultureller Infrastruktur

Frauen mit kleinen Kindern finden den Weg in den Kulturtreff Roderbruch

In der sozialen und kulturellen Infrastruktur des Roderbruchs hat der Kulturtreff Roderbruch eine zentrale Bedeutung. Wer hier ankommt, hat guten Zugang zu Begegnungsmöglichkeiten, Beteiligung, Unterstützung, kulturellen Bildungsangeboten und sozialem Engagement. Mit der Einladung ins Communitiy-Café für Frauen mit kleinen Kindern hängt die Latte niedrig, in den Kulturtreff zu kommen: die Teilnahme ist kostenfrei, man kann kleine Kinder mitbringen und man kann kreativ werden, d.h. man muss nicht gut Deutsch können, um mitmachen zu können, denn zunächst ist man eingeladen, mit den Händen zu arbeiten.

Schaffung von Begegnungsräumen, die das soziale Miteinander stärken

Frauen mit kleinen Kindern treffen sich und lernen sich kennen

Das Community-Café ist ein Begegnungsraum für Frauen, die normalerweise wegen der Betreuung von kleinen Kindern von sozialen Kontaktmöglichkeiten ausgeschlossen sind. Zu Sportangeboten, Sprachkursen, Frauengruppen und Malkursen können sie in der Regel die Kleinen nicht mitbringen. Das Community-Café gibt ihnen die Möglichkeit, andere Frauen in gleicher Situation kennen zu lernen, Kontakte und Freundschaften zu schließen, sich zu vernetzen, selber etwas zu entwickeln. Durch die Kontinuität des Angebotes, das einmal wöchentlich stattfinden soll, können nachhaltige Beziehungen aufgebaut werden, die das soziale Miteinander stärken.

Stärkung von Selbstbewusstsein und Handlungskompetenz der Bewohnerinnen

Erfahrung von Selbstwirksamkeit ermöglichen

Zunächst einmal können die Frauen im künstlerisch-kreativen Bereich tätig werden und werden dort viele Erfolgserlebnisse haben, was ihr Selbstbewusstsein stärken wird. Sie können mit ihren Kunstwerken Ausstellungen organisieren, d.h. im Kulturtreff oder in anderen Einrichtungen im Stadtteil mit ihren Werken sichtbar werden bzw. die Sachen auf dem Marktplatz, im Internet oder beim Adventsmarkt verkaufen. So etwas zu organisieren und durchzuführen wird ihre Handlungskompetenz erweitern und stärken. Außerdem machen sie dabei die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, d.h. sie sehen, dass etwas entsteht, wenn sie aktiv werden. Darüber hinaus wird im Community-Café in Gesprächen untereinander, mit Maria Garcia und den Hauptamtlichen deutlich werden, dass die Frauen viele Talente und Interessen haben, die sich nutzen bzw. umsetzen lassen. Mit Unterstützung durch den Kulturtreff sind Kochevents, Tanz, Feste, weitere Kreativangebote, Ausflüge, Nähangebote etc. schnell organisiert. Wenn Frauen die Erfahrung machen, dass ihre Talente und Ideen gefragt sind und dass sie draus etwas machen können, wird das ihr Selbstbewusstsein und ihre Handlungskompetenz stärken. Das nutzt nicht nur jeder Frau individuell, sondern auch dem Quartier: Roderbruch braucht Menschen, die sich trauen, ihre Talente und Ideen und einzubringen und zu deren Erfahrungsschatz es gehört, dass sie etwas bewirken können.
Name des Projektgebietes: 
Quartier Roderbruch im Stadtteil Groß Buchholz, Hannover
Stadttyp: 
Großstadt (über 100.000 Einwohner)
Einwohnerzahl des Projektgebietes: 
7639
Das Projektgebiet liegt im Programmgebiet „Soziale Stadt“: 
nein
Quelle / Anmerkungen: 
Dez III der Landeshauptstadt Hannover, Amt für Statistik
Abgrenzung des Projektgebietes: 
Baumschulenallee, Osterfelddamm, Karl-Wiechert-Allee, Neue Landstraße
Projektgebiet geprägt durch: 
Hohe Einwohnerdichte, Bauliche Mängel in der vorhandenen Infrastruktur, Ein schlechtes Gebietsimage, Vermehrten Zuzug von Flüchtlingen, Zunahme von Transferleistung
Merkmale des Projektgebietes: 

Anteil Kinder (bis 14 Jahre) Replicated

Arbeitslose Menschen (gesamt) Replicated

Davon arbeitslose junge Menschen Replicated

Ausländische Bewohner/innen Replicated

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Replicated

Menschen die Transferleistungen beziehen (gesamt) Replicated

Davon Kinder die Transferleistungen beziehen Replicated

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