Diepholz 21 - Hilfe zur Selbsthilfe durch Stadtteilarbeit im Bereich Moorstraße in
Handlungsfelder
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Es geht darum, Jugendliche mit und ohne Gewalterfahrungen durch niederschwelliges Boxtraining Gelegenheit zum Erlernen von Sozialverhalten und fairem Miteinander zu geben. Es werden durch das Boxen ganz konkrete Konfliktlösungsstrategien und Möglichkeiten zur Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen gelehrt. Ein besonders in der Jugend- und Migrationsarbeit geschulter Boxtrainer steht zur Verfügung. Er ist beim Agenda 21 - Förderverein e.V. in Diepholz angestellt. Die Jugendlichen bekommen auch Raum und Zeit für Gespräche. Es gibt inzwischen auch eine getrennte Mädchenboxgruppe, die zusammen mit René Menzel von einer jungen Frau aus der Nachbarschaft begleitet werden. Hier muß auf kulturelle Eigenheiten Rücksicht genommen, aber auch Vorurteile abgebaut werden.
In zufällig entstehenden Gesprächen werden vorsichtig Selbsthilfemöglichkeiten im Kontext der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe ausgelotet und beratend begleitet. Gleichzeitig werden gezielt Kontaktmöglichkeiten zu anderen Institutionen aufgezeigt.
Das Projekt wird in einem Sanierungsgebiet durchgeführt, das einen sozialen Brennpunkt in Diepholz darstellt.
Der Anteil Bewohnern mit Migrationshintergrund liegt bei etwa 30%. In Teilgruppen liegt der Anteil mit - 38% der Frauen - 48% der Jugendlichen (14-25 Jahre) auch noch deutlich darüber – in der Grundschule liegt der Anteil der Kinder, deren Herkunftssprache nicht deutsch ist, bei 73%.
Zum Zeitpunkt der Vorbereitenden Untersuchungen erhielt gut ein Viertel der Bewohner Sozialhilfe – dies war viermal so viel wie im städtischen Mittel, das 2004 bei 6% lag; 2009 leben 37,5% der Bevölkerung des Gebietes in einer Bedarfsgemeinschaft, die ALG II bezieht. Von den Kindern und Jugendlichen im Gebiet lebt über die Hälfte (56%) in einer Bedarfsgemeinschaft.
Aktuell stellt die Zuwanderung von Menschen, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen, aus internationalen Krisengebieten die Akteure vor neue Herausforderungen. Ein Hauptproblem stellt hierbei die Sprachbarriere dar.