Aufbau einer Outdoor-Küche
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Projektbeschreibung
Die Outdoorküche des Stadtteilbauernhofs
Nach erledigter Arbeit im Garten und in der Tierversorgung sitzen die Kinder und Jugendlichen gerne zusammen, trinken Tee und essen gemeinsam. Ein idealer Ort dafür ist eine Küche im Freien. Bisher wird zwar schon am offenen Feuer gekocht. Aber die Veranstaltungen am Lagerfeuer sind wetterabhängig. Für das gemeinsame Kochen und Essen im Freien sollen jetzt robuste Küchenelemente gekauft und gebaut werden, die unter einer entsprechenden Überdachung aufgestellt und genutzt werden können. Dafür werden die Baumaterialien besorgt und unter Mithilfe von Freiwilligen, Kindern, Jugendlichen und Eltern auf der überdachten Veranda aufgebaut.
Überdacht, aber zum Zentrum des Platzes hin offen, können sich die Kinder und Jugendlichen an einer Küchenhexe wärmen und daran kochen. Ein Küchentresen aus verschiedenen transportablen Elementen, Tische und Bänke soll ebenfalls aus Holz gebaut werden. Die Arbeitsflächen sollen mit Edelstahlelementen gestaltet werden, damit eine entsprechende Hygiene gewährleistet ist. Durch das Bauen einzelner Elemente lassen sich der Tresen und die Arbeitsflächen nach Bedarf für größere Veranstaltungen unter Zeltdächern und Sonnensegeln aufstellen, um die Arbeitsfläche zu vergrößern und für kleinere Veranstaltungen auf der Veranda nutzen. Die Küche soll ein zentraler Treffpunkt des Hofes werden. Hier kommen alle vorbei, die durch das Eingangstor hereinkommen. Neue Besucher werden in Empfang genommen und am Ende der Offenen Tür kommen alle wieder zusammen und haben einen gemeinsamen Abschluss.
Die Küche wird das Herz der Einrichtung: hier werden mit geflüchteten und nicht geflüchteten Familien, die den Stadtteil bewohnen, internationale Spezialitäten hergestellt und verschiedene Kulturen erlebt. Gemeinsam mit den Besuchern werden Ländernachmittage veranstaltet, zu denen die Familien die Möglichkeit haben, Spezialitäten und Traditionen aus ihren unterschiedlichen Heimatländern vorzustellen und mit ihren Nachbarn darüber ins Gespräch zu kommen. Syrische, armenische und russische Kulturnachmittage sollen den Bewohnern des Stadtteils ermöglichen, kulurelle Barrieren zu überwinden und mit Menschen aus anderen Ländern Kontakte aufzubauen. Jahreszeitliche Hoffeste wie das „Schafschurfest“ im Frühjahr, das Erntedankfest im Spätsommer und „Feuer und Flamme“ im Winter werden gemeinsam gefeiert und entsprechende Speisen und Getränke zubereitet.
Hannover-Sahlkamp ist ein Stadtteil, in dem bereits Bürger aus 60-70 Nationen leben. Hinzugekommen ist ein Flüchtlingswohnheim im benachbarten Stadtteil Vahrenheide und Geflüchtete die bei ihren Verwandten im Wohnquartier leben.
Diese Familien in das Leben im Stadtbezirk zu integrieren ist eine große Herausforderung. Es gibt noch große sprachliche, soziale und kulturelle Barrieren. Hier möchte der Stadtteilbauernhof einen Treffpunkt schaffen, der bisherige Besucher aus dem Wohnquartier und neu hinzugezogene in Kontakt bringt. Der Kennlernprozess bedarf der Moderation, da die verschiedenen ethnischen Gruppen sonst unter sich bleiben und eine Mischung nicht statt findet. Die deutschen Familien, die den Bauernhof besuchen haben Angst vor Krankheiten, gewalttätigen Übergriffen und Überfremdung. Die Familien in der Flüchtlingsunterkunft haben große Scheu an Orte zu gehen, die sie nicht kennen und zu denen sie nicht deutlich eingeladen und abgeholt werden. Das soll hier geschehen.
Der Kontakt des Bauernhofs zur Flüchtlingsunterkunft mit seinen Bewohnern und den Sozialarbeitern ist hergestellt. Jetzt ist es nötig diesen Treffpunkt außerhalb der Unterkunft im Stadtteil zu schaffen und hier gezielte Begegnungen zu initiieren. Die Outdoorküche wird gemeinsam aufgebaut und gestaltet. Die Mithilfe der Eltern beim Ausbau der Küche wird ein Anfang sein, kulturelle Barrieren zu überwinden, das gemeinsame Kochen und Verzehren von Gerichten aus verschiedenen Ländern, Tee- und Mokkanachmittage u.s.w. ermöglichen den deutschen Besuchern die Traditionen aus anderen Ländern kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen. Der erste Schritt dazu ist ein gemeinsames Dach mitten auf dem Bauernhof.