Cafe Regenb.(Wollki) ÄnderA.
Handlungsfelder
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Projektbeschreibung
Ein lebendiges Quartier braucht einen Treffpunkt, ein Ort an dem man anderen Menschen begegnet, an dem es Neues zu erfahren gibt und Informationen, Kontakte, Sichtweisen, Ideen ausgetauscht werden. Nachdem der Kiosk im Wollepark nach 30 Jahren aufgegeben wurde fehlt ein solcher Treffpunkt im Quartier. Hier setzt die Idee des Nachbarschaftscafés an. Das Café Wollki ist ein offenes Angebot im Saal des Nachbarschaftszentrums: Hier kann man sich in den Öffnungszeiten mit Freunden auf einen Kaffee treffen, man kann kleinere Snacks und Süßigkeiten zum Selbstkostenpreis kaufen, bei gutem Wetter können Tische draußen auf einem kleinen Vorplatz aufgebaut werden und nebenbei begegnet man anderen Menschen und erfährt Neuigkeiten aus dem Quartier. Das Café ist ein Möglichkeitsraum für Bewohner_innen. Von 'einfach nur einen Kaffee kaufen' oder 'sich über die Angebote im Nachbarschaftszentrum informieren' bis zu 'eigene Öffnungszeiten und Angebote anbieten' ist alles denkbar. Ziel ist es, dass die Bewohner_innen sich diesen Ort aneignen und das Café immer mehr in Eigenverantwortung übernehmen. Für den Projektstart ist die Unterstützung durch eine Studentin geplant (Aufbau und Koordinierung), die gemeinsam mit den Bewohner_innen das Café plant, vorbereitet und aufbaut. Um neue Bewohner_innen für das Projekt zu gewinnen wird es in den Sommermonaten ein mobiles Café an verschiedenen Orten im Stadtteil geben. Interessierte Bewohner_innen werden für Ideenrunden, regelmäßige Planungstreffen und praktische Aktionen gewonnen. Ziel ist es, eine feste Cafégruppe aufzubauen, die sich um die Organisation des Cafés kümmert und Inhalte mit plant. Außerdem sollen andere Einrichtungen mit in die Planung und Umsetzung einbezogen werden mit dem Ziel die Öffnungszeiten des Café auszubauen und eigene Themen oder Formate einzubringen. Hierüber soll eine Nachhaltigkeit des Projekts über den geplanten Projektzeitraum hinaus erreicht werden. Das Projekt läuft über ein Jahr, im ersten Jahr sind zwei Öffnungszeiten pro Woche geplant. Für die Monate Januar bis Juli 2018 kommen weitere 2.250,- Euro Honorarmittel (Studierende als Koordination und Organisation), sowie 400,- Euro für noch fehlende Einrichtungsgegenstände nach der ersten Testphase des Cafébetriebs hinzu, außerdem werden 300,- Euro weitere Eigenmittel eingebracht.
Aus Wollki ist mittlerweile das Café Regenbogen geworden, von zahlreichen Namensvorschlägen haben sich die Mehrzahl der Menschen im Wollepark für diesen Titel entschieden. Nach der Eröffnung des Cafés im Oktober 2017, die von sehr vielen unterschiedlichsten Menschen wahrgenommen wurde, startet das Café mit nur einer festen Öffnungszeit - allerdings ist eine zweite, von Bewohnern organisierte Öffnungszeit gerade im Aufbau. Für 2018 ist geplant, Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene über konkrete Gestaltungsprojekte mit ein zu beziehen. Mit einer Frauengruppe (Berufs-Wiedereinstig) ist die Aufstellung und Pflege von Pflanzkisten vor dem Café mit Blumen und Küchenkräutern geplant. Außerdem ist ein Projekt zur Vor-Platzgestaltung mit Jugendlichen angedacht. In Zusammenarbeit mit einer Oberschule werden mit den Jugendlichen, die regelmäßig abends vor dem Café 'rumlungern', eine Paletten-Sitzecke geplant und gebaut.
Der Kiosk direkt vor dem Nachbarschaftszentrum wurde nach 30 Jahren geschlossen. Damit entsteht eine große Lücke im Quartier. Neben der schnellen Möglichkeit etwas einzukaufen war es vor allem auch ein Ort, der sehr niedrigschwellig soziale Kontakte ermöglichte und der das Quartier belebt hat. Das Nachbarschaftszentrum selber wird hauptsächlich von bestimmten Communities genutzt. Trotz wechselndem Angebot (offener Treff, Sprachkurse, Kreativangebote, Gartenprojekt….) erreichen die Angebote nicht das breite Spektrum an Bewohnerschaft, die mit dem Kiosk erreicht wurden. Die Hürden an einem Angebot teilzunehmen scheinen für viele Menschen zu groß zu sein. Dabei zeigen die Konflikte, die es immer wieder zwischen den verschiedenen Communities im Wollepark gibt, wie wichtig es ist einen öffentlichen Ort zu haben, der Begegnung mit anderen Menschen und Sichtweisen ermöglicht. Der Wunsch nach einem Ort zum gemeinsam zusammen sitzen und Kaffee trinken wurde von vielen Bewohner_innen geäußert. Um dieses Projekt gemeinsam mit den Bewohner_innen aufzubauen braucht es gerade für den Anfang eine pädagogische Honorarkraft, die die Ziele, Begegnung verschiedener Gruppen und Sichtweisen und ein auf Dauer tragfähiges Netzwerk ermöglicht. Langfristig sollen die Bewohner_innen mit Unterstützung durch das Nachbarschaftszentrum und vor Ort tätigen Einrichtungen die Öffnungszeiten des Cafés selber organisieren.
Durch die Arbeit mit der Café-Vorbereitungsgruppe wurde deutlich das vor allem ältere Frauen die Angebote des Nachbarschaftszentrums wahrnehmen. Für das Projektjahr 2018 wird daher ein Schwerpunkt darauf gelegt auch andere Altersgruppen anzusprechen, junge Mütter, Kinder und Jugendliche.