Die „Sport vernetzt“-Moonlight-Sport-Night – der Start für bewegende Begegnungen im Quartier
Handlungsfelder
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Mithilfe des Projekts wollen wir die Menschen des Osnabrücker Schinkels unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft zusammenbringen und durch Bewegung die Hürde des gegenseitigen Kennenlernens senken.
Wir wollen an einem Abend im Dezember in Kooperation mit weiteren lokalen Akteuren (Sportvereine, Jugendorganisationen, etc.) eine Sporthalle im Sozialraum für vier Stunden öffnen, damit eine Bewegungs- und Begegnungseinladung aussprechen und so einen Raum schaffen, der sowohl attraktiv ist für Menschen, die sich sonst in der kalten Jahreszeit vorwiegend zuhause aufhalten als auch für Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Teil als „Störenfriede“ im öffentlichen Raum wahrgenommen werden. Mit dem Öffnen der Sporthalle in den späten Abendstunden, einer Zeit in der Begegnung und Bewegung häufig wenig stattfinden, können die vielfältigen Menschen aus dem Quartier in einem niedrigschwelligen Begegnungsraum auf spielerische Weise in Kontakt kommen.
Das Angebot wird offen gestaltet, alle Menschen dürfen ohne Anmeldung vorbeikommen und selbstbestimmt Sport treiben. Durch die Bereitstellung vielfältiger und vorwiegend teamorientierter Sportmaterialien wie zum Beispiel Pop-Up-Toren, einem Fußballtennisnetz oder verschiedenen Bällen, können die Menschen vor Ort eigenständig wählen, wie sie sich in dem bereitgestellten Raum mit den angebotenen Materialien beschäftigen wollen und kommen dabei automatisch in Kontakt miteinander.
Um die neu geknüpften Kontakte zu stärken und nachhaltige Beziehungen zu fördern, stehen die Bewegungsmaterialien nach dem Abend der „Moonlight-Sport-Night“ für alle Quartiersbewohnenden und -institutionen kostenfrei zur Ausleihe im Leihladen des Vereins „Jeder Mensch braucht einen Engel“ und an 1-2 weiteren Standorten im Quartier zur Verfügung. Über die zusätzlichen Standorte können die Teilnehmenden während der „Sport vernetzt-Moonlight-Sport-Night“ abstimmen, um die Möglichkeit der kostenfreien Ausleihe des Materials an den Bedarfen und der Zugänglichkeit im Quartier auszurichten.
Durch die Kombination einer aktivierenden Veranstaltung mit niedrigschwelligem Begegnungscharakter mit der nachhaltigen Befähigung der Quartiersbewohnenden zu selbstorganisierten Treffen und einer Belebung der Freiflächen im öffentlichen Raum stärkt das Projekt den Aufbau von Beziehungen im Stadtteil sowohl auf institutioneller als auch auf individueller Ebene und trägt damit zu einem lebendigen Quartiersleben bei.
Der Schinkel ist mit seinen 14.700 Einwohnern einer der größten, dicht besiedeltsten und diversesten Stadtteile Osnabrücks. Dazu kommen die hohe Migrationsquote, Kinder, Jugendliche und Familien sowie Senioren, die von Armut betroffen sind und häufig wenig Wohn- und Bewegungsraum im privaten Umfeld haben. Hierzu wurde im Rahmen der Städtebauförderung "Sozialer Zusammenhalt“ ein QM eingerichtet, das jedoch bislang aufgrund der Komplexität und Vielzahl der Aufgaben und Bedarfe den Fokus nicht auf das Begegnungs- und Verbindungspotenzial von Sport und Bewegung legen konnte.
BaKoS führt seit über zehn Jahren auf Bolzplätzen in Osnabrück erfolgreich kostenfreie Ballspielangebote für Kinder von 3-10 Jahren durch. Jugendliche und (junge) Erwachsene werden im öffentlichen Raum jedoch bisher wenig durch offene Bewegungsangebote angesprochen und sind in ihren Bewegungsmöglichkeiten zumeist abhängig und eingeschränkt von institutionellen Anforderungen.
Zudem zeigt sich, dass Sporthallen normalerweise geschlossene Räume im Quartier mit institutionellen Eingangsbarrieren sind. Insbesondere in den Wintermonaten steht das aber einem Bedarf an witterungsunabhängigen Bewegungs- und Begegnungsräumen entgegen, die auch in den dunklen Tagesstunden genutzt werden können. Denn durch die kürzeren Tage verbringen die Menschen weniger Zeit draußen und Begegnungen zwischen den Bewohnenden des Schinkels außerhalb ihrer Wohnungen entstehen insbesondere in den Abendstunden durch die Dunkelheit und Kälte seltener.
Gleichzeitig werden Sporthallen in den späten Abendstunden als ansprechende Bewegungs- und Begegnungsräume jedoch bisher kaum genutzt. Dabei haben sie das Potenzial insbesondere für die Menschen attraktiv zu sein, die sich sonst in der kalten Jahreszeit vorwiegend zuhause aufhalten.
Die Lücke zwischen einem Bedarf an attraktiven Begegnungs- und Bewegungsräumen für Jugendliche und (junge) Erwachsene und der Zugänglichkeit von Räumen, die unabhängige Bewegungsoptionen eröffnen, soll durch das Projekt begonnen werden zu schließen, um so den Schinkel gemeinsam voranzubringen.