Nordwind plus
Zielgruppe
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Bei einer Bewohner/innen-Versammlung in der Hildesheimer Nordstadt, die von dem Stadtteilbüro Nordstadt.Mehr.Wert organisiert wurde, tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus, welche Themen sie in ihrem Stadtteil bewegen: Was schätzen sie in der Nordstadt? Wo gibt es Probleme? Was sind Herausforderungen? Was können wir tun? Um auch nach Versammlung miteinander in Kontakt zu bleiben und sich für die gemeinsamen Interessen einzusetzen/an Poblemen zu arbeiten, haben sich 4 Projektgruppen gegründet:
Die Projektgruppe "Sicherheit und Kriminalitätsprävention" reagiert auf das zunehmende Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung, indem sie Angebote wie Sicherheitstrainings unterstützt und sich für weitere sicherheitsfördernde Maßnahmen einsetzt.
Die Projektgruppe "Sauberkeit und Graffitientfernung" thematisiert das hohe Müllaufkommen auf den Straßen in der Nordstadt und sucht nach Möglichkeiten, dieses zu reduzieren.
Mit der Frage, wie die Lebensqualität im Stadtteil erhöht werden kann, setzt sich eine weitere Gruppe auseinander. Sie sucht beispielsweise nach Ansätzen, durch die das Verkehrsaufkommen im Stadtteil reduziert werden kann.
Durch das Engagement der vierten Projektgruppe wurde ein Stammtisch für die Nordstadt ins Leben gerufen. Alle zwei Wochen kommen Menschen zusammen, um einen geselligen Abend zu verbringen und gemeinsam zu überlegen, wie man den Stadtteil verschönern, Freizeit dort gestalten, etc. kann.
Es gibt in den Gruppen also nicht nur viele Ideen, sondern bereits konkrete Ansätze, wie die Nordstadt gemeinsam gestaltet werden kann.
Eine Besonderheit der Hildesheimer Nordstadt besteht darin, dass eine große Zahl an sehr verschiedenen religiösen bzw. Werte-Gemeinschaften hier ihren Sitz hat. Die große Unterschiedlichkeit der Bevölkerung bildet sich darin in besonderer Weise ab. Zugleich leben in der Nordstadt überdurchschnittlich viele Menschen von Transferleistungen, sind demnach nicht in der Lage aus eigenen Kräften für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Weiterhin leben hier zunehmend viele Menschen mit Behinderungen, die im Zusammenhang der sog. Konversionsprozesse der Einrichtungen der Lebenshilfe und der Diakonie Himmelsthür in eine zu fördernde inklusive Gesellschaft zu integrieren sind. Der Anteil an Menschen mit ausländischer Staatsangeörigkeit ist in der Nordstadt höher als in anderen Stadtteilen.
Wichtig isr dabei die Perspektive einer positiven, die Chancen sehenden Betrachtungsweise dieser Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Die hohe Zahl der Haushalte Alleinerziehender weist auf eine erhöhte Zahl an Hilfebedürftigen im Bereich der Hilfen zur Erziehung hin. Zugleich gibt es viele Einpersonen-Haushalte, worin ein möglicher Grund für die zunehmende Anonymisierung liegen könnte. Die Familien, die in der Nordstadt wohnen, sind größer als in anderen Stadtteilen. Dazu passt die deutlich höhere Frauenerwerbslosigkeit, die zugleich die Zahl der Familien in prekären Lebenslagen höher erscheinen lässt. In der Nordstadt, insbesondere der südlichen Nordstadt, gibt es die günstigsten Wohnungen des gesamten Stadtgebiets, zugleich ist eine entsprechend höhere Fluktuation zu verzeichnen. Außerdem befindet sich hier die städtische Unterkunft für Flüchtlinge, sowie die meisten der dezentral angemieteten Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen, sowie eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Niedersachsen.