StadtTeilTreff Steterburg
Zielgruppe
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
Das Quartier Steterburg im Stadtteil Thiede (ca. 10.000 Einwohner) hat sich über viele Jahre schleichend zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt. Die Zahl der Wohnungsleerstände in diesem Wohnquartier war enorm gestiegen. Nachbarschaften waren zerstritten, es gab gewaltsame Auseinandersetzungen und Probleme mit alkoholisierten Menschen am zentralen Marktplatz. Zahlreiche Menschen leben hier von einem sehr geringen Einkommen. Das Miteinander der relativ großen Anzahl von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist eher von Distanz und Skepsis geprägt.
Bewohner/innen, Vertreter/innen verschiedenster Institutionen und Politiker/innen vor Ort gründeten daher 2012 den Arbeitskreis "Unser Steterburg wird attraktiv" und engagieren sich seitdem stetig zur Verbesserung dieser Situation.
Aus diesem Engagement heraus entstand am Marktplatz in Steterburg ein kleiner Stadtteiltreff in einer leer stehenden Fleischerei. Hier findet das bürgerschaftliche Bemühen einen Ort für Begegnung, Beratung und Information. Die Diakonie, Kreisstelle Salzgitter, begleitet diesen Prozess und unterstützt die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Wunsch, Steterburg als Wohnquartier wieder attraktiv zu machen.
Für den neuen Stadtteiltreff hat sich eine Trägergemeinschaft aus wesentlichen Institutionen des Stadtteils, Ortsratsmitgliedern, der Stadtverwaltung, des Hausbesitzers des Standorts und mehrerer Bürgervertreter gegründet. In diesem bürgernahen Bezug liegt auch die besondere Stärke des Projekts. Eine Verbindung zur Fachhochschule Ostfalia ist unterstützend entstanden. Die Sitzungen sind grundsätzlich öffentlich.
Seit mehreren Jahren sind die Menschen des Stadtteils besorgt über die negativen Entwicklungen im Quartier. Es gibt zum Projektstart zunehmend Leestände in den 1000 von der Postbank verwalteten Wohnungen. Im Quartier gibt es eine Bandbreite der Bewohner/innen, die von wenigen engagierten "Alteingesessenen" bis zu nur kurzfristig Anwesenden (z.B. Monteuren) reicht. Zum unzeitgemäßen Zuschnitt der in den Jahren 1938 bis 1945 entstandenen eher kleinen Wohnungen kommt ein erheblicher Sanierungsstau. Die Leerstände werden von der Wohnungswirtschaft ohne erkennbares Konzept eher "kosmetisch" saniert und möglichst schnell neu vermietet. Viele Mieter sind dabei auf Transferleistungen angewiesen. Es gibt einen eher skeptischen Grundumgang der verschiedenen Bevölkerungsgruppen (mit unterschiedlichen Migrationshintergründen) untereinander. Die Menschen suchen den Grund für die Probleme beim "jeweils anderen". Das Quartier ist geprägt von sozialen Konflikten und einem Gesamtzustand ohne Aufenthalts- und Wohnqualität.