Gartenzeiten
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Projektbeschreibung
Im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprojektes mit Kindern und Erwachsenen schaffen wir einen Ort, in dem besondere Bedingungen für "natürliches Lernen", Begegnung von Jung und Alt, von Menschen mit und ohne Handicaps in und mit der Natur möglich ist. Als Medium wird ein neu zu angelegter Stadtgarten genutzt, der zum Wohnumfeld in unmittelbarer Nähe des Bürgerzentrums im Projektgebiet gehört. Der Stadtgarten ist barrierefrei. Der Stadtgarten wird von Bewohner/innen und den im Gebiet lebenden Kindern unter ehrenamtlicher Anleitung gestaltet. Der Stadtteilverein bringt wird aus seinen beschränkten Mitteln 500€ in dieses Projekt ein. Dieser Eigenanteil wird für die Öffentlichkeitsarbeit in Form von Flyern und Plakaten und für die Gestaltung und Bewirtung eines Einweihungsfestes mit möglichst verwendet. Es wird ein begehbarer Kaninchenstall, ein Kinderhaus, eine Erholungsecke, ein Steingarten mit Feuerkorb, der Aufbau eines Hochbeetes zur Bepflanzung von Kräutern, Karotten und Kartoffeln sowie eine kleine Selbsthilfewerkstatt gebaut. Mit dem Garten schaffen wir einen öffentlichen Raum, in dem Kinder wie Erwachsene Ruhe, Rückzug, Trost und Ausgleich finden. Viele Sitzgelegenheiten laden zum gemeinsamen Verweilen ein. Im Kinderhaus werden unter angenehmer und sicherer Atmosphäre Angebote gemacht, mit denen die Kinder ihre Grundfertigkeiten in Lesen, Rechnen, Schreiben spielerisch erweitern. Dabei wird die natürliche Kraft der gemütlichen und entspannenden Atmosphäre des Kinderhauses, des Gartens und des Kaninchenstalls genutzt. Beim Gedanken an den Garten werden Gefühle der Freude, die Lust auf
Spielen und fröhliches Zusammensein geweckt. Darüber hinaus erfahren Kinder und Erwachsene die besondere Schutzbedürftigkeit der Natur, für die gelebte Verantwortung übernommen wird.
Das Stadtgebiet Lehfeld ist sehr grün und von Schrebergärten umsäumt und bietet vielen Bewohner/innen echte Lebensqualität. Auch wenn Urlaub für viele nicht finanzierbar ist, so können die Menschen im Garten Erholung finden. Leider haben in der Vergangenheit vor allem viele ältere Bewohner/innen ihren Garten aus gesundheitlichen Gründen abgeben müssen.
Bei der Planung und Durchführung unseres Projektes möchten wir die Ressourcen des Kleingartenvereins nutzen und mit ihnen unser Projekt kooperativ voran bringen. Schön wäre es, wenn die Kinder von heute spätere Kleingärtner werden.
Darüber hinaus fehlt es Erwachsenen wie Kindern an Sozialräumen, in denen sie ihre Gefühle erleben und ohne Wertung sein lassen können. Die Erfüllung der Bedürfnisse nach Ruhe, Trost, Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit, Bindung und vieles mehr werden durch das Projekt "Gartenzeit" ermöglicht. Der Kontakt von Mensch und Tier unterstützt die Erfüllung dieser Bedürfnisse. Selbst Personen, die von sich glauben, immer angespannt zu sein und Entspannung nur als Wort zu kennen, selbst Kinder, die zappelig von einem Bein auf‘s andere hüpfen, finden Entspannung im Kontakt mit den Tieren. Auf einer Ferienfreizeit konnten wir beobachten, wie die wildesten Kinder in Anwesenheit von Kaninchen und Meerschweinchen auf ganz natürliche Weise ruhiger wurden. Eine Umfrage bei Eltern und Kindern sowie bei älteren Bewohner/innen ergab, dass sich viele einen Stall und einen Garten wünschen, indem sie sich genau diese Bedürfnisse erfüllen können. Erwachsene wünschen sich Gemeinschaft, Erholung und Ausgelassenheit im Garten. Kinder wollen daneben Spaß und Spannung, sie wollen in sicherer Umgebung lernen, wollen die Natur entdecken und Verantwortung übernehmen. Durch das Erstellen gemeinsamer Pläne zur Versorgung der Tiere, zur Pflege der Pflanzen, der Reinigung der Ställe, das Beschaffen der Futtermittel lernen Erwachsene und Kinder gleichermaßen für die Tiere und damit auch für sich selbst zu sorgen.