Ausgangslage: 

Entscheidend für eine aktive Beteiligung und Entwicklung des Zusammenlebens im Quartier Hasport ist eine positiv gelebte Nachbarschaft.

Im Quartier Hasport leben alteingesessene und neu zugezogene Familien, mit und ohne Migrationshintergrund und unterschiedlicher Generationen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten. Aber wer kennt seine Nachbarn? Wenn ich verstehe, wo ich lebe, wenn wir unsere Nachbarn kennen, wenn wir verstehen, was uns und die Nachbarn bewegt, können wir gemeinsam Perspektiven entwickeln und das trägt zur Mitgestaltung der positiven Quartiersentwicklung bei. Das Gefühl von Sicherheit und Solidarität ("Wir-Gefühl") entsteht.

 

Projektanschrift: 
Nachbarschaftsbüro Hasport
Untertitel / Slogan: 
Kleine Lichtblicke in Zeiten der Corona-Krise
Ausgangslage: 

Die Corona-Krise ist für alle eine Ausnahmesituation. Geschäfte, Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Es stellt eine besondere Herausforderung dar, wenn alle Familienmitglieder rund um die Uhr teilweise auf engem Raum zusammen (fest)sitzen. Einige Familien in Düsternort besitzen keinen Computer oder Drucker. Somit besteht für sie auch nicht die Möglichkeit, nach Beschäftigungen oder Hausaufgaben für Kinder im Internet zu suchen bzw. zur Verfügung gestellte Aufgabenblätter auszudrucken. Allein lebende Menschen wiederum geraten vermehrt in die Gefahr der sozialen Isolation und Einsamkeit. Des Weiteren sind die Nachrichten in dieser Zeit vorwiegend mit schlechten Meldungen bestückt und die sozialen Kontakte sind auf ein Minimum reduziert, so dass viele Menschen nach kleinen Lichtblicken und Aufmunterungen suchen, welche die Mutmacher-Leine versucht zu geben.

Projektanschrift: 
Nachbarschaftsbüro Düsternort
Untertitel / Slogan: 
Bunte Steine verschönern den Stadtteil und fördern Begegnungen und Bewegung
Ausgangslage: 

Bei dem Projekt Düsternsteine geht es darum, anderen Menschen eine Freude zu bereiten und gleichzeitig den Stadtteil zu verschönern, Gesundheit zu fördern und gemeinsam kreativ zu sein.

Das Nachbarschaftsbüro möchte mithilfe des Projekts den Bewohnern die Möglichkeit bieten, aktiv an der Verschönerung des Stadtteils beizutragen und sich mit dem Stadtteil zu identifizieren. Da in den letzten Jahren viele Familien mit Migrationshintergrund nach Düsternort zugezogen sind, sollen die gemeinsamen Treffen auch dazu beitragen Kontakt- und Sprachbarrieren zu überwinden. Des Weiteren entstehen den Teilnehmer*innen keine Kosten, da alle Materialien vom Nachbarschaftsbüro gestellt werden, somit ist das Projekt niedrigschwellig und kann von allen genutzt werden.

Projektanschrift: 
Nachbarschaftsbüro Düsternort

Newsletter Mai 2020

Es gibt nichts Gutes außer man tut es (alt aber wahr ;-)): Vor Ort werden unglaublich kreative Dinge entwickelt, Menschen angesprochen, eingebunden und aktiviert - und alle Chancen genutzt oder weiter entwickelt, die uns diese Zeit bietet. Daher hier wieder einige Anregungen und Hinweise, um Eure erfolgreiche Arbeit sichtbar zu machen, zu unterstützen, besser zu finanzieren oder gemeinsam Neues zu erproben.

Untertitel / Slogan: 
Kunstprojekt als Aktivierungsmethode
Ausgangslage: 

Das Nachbarschaftsbüro Hasport wurde im Mai 2018 offiziel eröffnet. Zu Beginn wurde im Sommer 2018 die Aktivierende Befragung als Aktivierungsmethode durchgeführt, um die Menschen im Stadtteil kennenzulernen.

2019 wurde dann ein Bewohnerbeirat und Quartiersfond in Höhe von 2500 Euro eingeführt. Über den Quartiersfond wird in Bewohner*innenversammlungen demokratisch abgestimmt. Das ist eine neue Möglichkeit der Beteiligungnder Bewohner*innen. Der Beirat wurde im Juni 2019 mit dem Ziel gegründet, die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil zu stärken und gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen. Gemäß dem Vertrag, der zwischen Stadt und dem Diakonischen Werk Delmenhorst/Oldenburg-Land e.V. geschlossen worden ist, besteht der Beirat aus 6 Bürger*innen, 3 Vertretern*innen der Stadt, die vom Rat benannt werden, und 1 Vertreter*in des Diakonischen Werks.

Der Quartiersfonds ist ein Instrument zur Förderung von Projektideen und Aktionen im Quar-tier, die das Zusammenleben verbessern und/oder die Attraktivität des direkten Wohnumfeldes in Hasport steigern. Für die quartiersbezogenen Projekte zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements stellte die Stadt im Jahr 2019 2500 Euro zur Verfügung. Anträge können ausschließlich von Anwohner*innen (Privatpersonen) des Stadtteils Hasport gestellt werden.

Der Malwettbewerb ist eine weitere Form der Aktivierung. Ideen, die innerhalb des Projekts entstehen, können über einen Antrag an den Quartiersfond umgesetzt werden. Der Quartiersfond wird zudem auf diese Art und Weise bekannt gemacht.

 

Projektanschrift: 
Nachbarschaftsbüro Hasport
Untertitel / Slogan: 
Zuwander*innen werden zu Nachbar*innen
Ausgangslage: 

Ausgangslage / Problem:

Die Weststadt bietet im Gegensatz zum restlichen Stadtgebiet Göttingens ein vergleichsweise kostengünstiges Wohnungsangebot, weshalb es in der Vergangenheit zu einer erhöhten Konzentration von zugewanderten Familien (Aussiedlerfamilien, kinderreiche Roma-Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien und zugewiesene Flüchtlinge) einerseits und Zuzug von Bezieher-innen von Grundsicherung und Hilfen zum Lebensunterhalt andererseits geführt hat. Einzelne Quartiere aus der Bauzeit der 1950er und 1960er Jahre weisen eine vergleichsweise „ältere“ Bevölkerung auf. Seit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen im Herbst 2015 und der Zuweisung durch das Land hat die Stadt Göttingen bislang ca. 2000 Geflüchtete aufgenommen, von denen ca. 1360 in Unterkünften der Stadt Göttingen untergebracht sind (Quelle: Homepage Stadt Göttingen, www.goettingen.de). Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme von vier neuen Unterkünften im Jahr 2016, von denen sich drei im Projektgebiet, oder unmittelbar angrenzend daran befinden, ist der Anteil von Geflüchteten in der Weststadt im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet erheblich gestiegen. Jedoch muss entgegen der Annahme im Erstantrag, davon ausgegangen werden, dass eine große Mehrheit der Geflüchteten vorerst in den städtischen Unterkünften verbleiben werden. Einige große Wohnungsgesellschaften zeigen aktuell (Herbst 2016) wenig Bereitschaft an Geflüchtete oder andere Leistungsbezieher zu vermieten. In Verbindung mit den seit Jahren im Stadtteil lebenden Bewohner-innen treffen hier nicht selten unterschiedliche Lebenswelten, Wertevorstellungen, Sprach- bzw. Kommunikationsbarrieren und geringe Akzeptanz aufeinander, wodurch der Aufbau und das Wachsen nachbarschaftlicher Strukturen erschwert werden. Zudem droht, dass Alt-Bewohner-innen, die den Stadtteil bislang eher stabilisiert haben, wegen Imageverschlechterung des Stadtteils unter den bestehenden Verhältnissen fortziehen. „Daher ist in der Weststadt künftig mit einem verstärkten Bewohnerwechsel zu rechnen – nur eine marktgerechte Anpassung der Wohnungsbestände kann  eine langfristige Bindung der neuen Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen“ (Quelle: Stadt Göttingen, Voruntersuchung „Soziale Stadt“ Westlich Maschmühlenweg).

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Im Jahr 2018

Die Neuzuweisungen von Geflüchteten in das Göttinger Stadtgebiet sind 2017 hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so dass die Stadt Göttingen beschlossen hat stadtweit zwei Sammelunterkünfte im kommenden Jahr zu schließen. Im Projektgebiet bleiben alle drei ab 2016 neu eingerichteten Unterkünfte bestehen, da sie für einen längeren Zeitraum angelegt wurden. Hinzu kommen die seit mehreren Jahren in der Weststadt genutzten Unterkünfte im Neuen Weg, Rosenwinkel, Hartjenanger, Königsstieg/Greitweg und ehemalige Kita Elisabeth-Heimpel-Haus. Somit ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Weststadt mit 36% im Vergleich zu anderen Göttinger Stadtteilen (stadtweit 23%) mit am höchsten. Für den Aufbau von dauerhaften nachbarschaftlichen Strukturen ist die häufig unbekannte Verweildauer der Geflüchteten in den Unterkünften (und somit im Quartier) für alle Beteiligten eine Erschwernis. Gründe hierfür sind u.a.: unsicherer Aufenthaltstatus, schwerer Zugang zum freien Wohnungsmarkt, Wohnungsknappheit, Familienzusammenführungen, Wegzug für Arbeits- oder Ausbildun­­­­­­­­­­­­­­­­­­g

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Im Jahr 2019:

Laut Auskunft der Flüchtlingssozialarbeiterinnen der Stadt Göttingen, kann davon ausgegangen werden,  dass die Flüchtlingsunterkunft Siekhöhe voraussichtlich im Juli 2019, geschlossen wird. Damit einhergehend werden die Bewohner-innen in andere Unterkünfte mit freien Kapazitäten – wie die Europaallee, Hagenweg, Hartjenanger innerhalb der Weststadt umgesiedelt werden. Fraglich ist, was das für Auswirkungen auf das Zusammenleben der Bewohnerschaft in der Weststadt haben wird.

Des Weiteren plant eines der Wohnungsunternehmen einen Großteil seines Wohnungsbestandes in der Weststadt zu modernisieren. Aufgrund dessen kann es zu erhöhten Mietpreisen kommen, das zu Verdrängung der sozialschwachen Familien mit sich bringen könnte. Dadurch werden die sanierten Wohnungen zunehmend attraktiver für Studenten und Kleinfamilien. Folglich ist zu erwarten, dass sich die Bewohnerstruktur in der Weststadt verändern wird.

 

Projektanschrift: 
Jugendhilfe Göttingen
Untertitel / Slogan: 
Kulturelle Teilhabe für Alle
Ausgangslage: 

Für immer mehr Menschen ist das kulturelle Erleben zunehmend eingeschränkter. Veranstaltungen, die einen Eintritt verlangen, sind oft nicht zu realisieren. Kulturelle Bereich verkommen für immer mehr Gruppen von Menschen zu "Nicht-Räumen".

Wir wollen, gerade in dieser "rauher" werdenden Zeit, die Kultur als Bildungsangebot, als kreatives Moment und als Menschen zusammen bringenden Wert mit der Kulturtafel weiter heraus stellen. Wir wollen unterschiedliche Menschen dadurch zusammen führen und verschiedene Institutionen miteinander in Kontakt bringen.

Angebot und Nachfrage Auf einer speziell dafür eingerichteten Internetplattform präsentieren die Kulturspender eigenständig per Zugang ihr Programm und die Anzahl der Freikarten. Sie sind dadurch flexibel und spontan in ihrer Entscheidung, Karten freizugeben. Kulturgenießer können sich online über die Angebote informieren und Tickets über Soziale Hilfseinrichtungen bzw. ihren Kulturbegleiter reservieren. Unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung können die Karten dann am Veranstaltungsort abgeholt werden, bei Bedarf über ein „Codewort“. Auf diese Weise werden die Persönlichkeitsrechte der Kulturgenießer geschützt. Wer steckt hinter der Idee? Reso-Fabrik e.V., nachbarschaftsfabrik neuland Kulturlandkreis Harburg, Kultur im Dialog Stabstelle Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften der Stadt Winsen (Luhe)

 

Projektanschrift: 
Reso-Fabrik e.V.
Untertitel / Slogan: 
Stadtteilladen Bremervörde - Weiterentwicklung eines Stadtteils von Bremervörde
Ausgangslage: 

a. In den vergangenen 15 Jahren haben gravierende soziale Veränderungen den Stadtteil rund um die Auferstehungskirche erfasst, die mit zwei Sozialraumanalysen in den Jahren 2013 und 2015 beschrieben wurden: Hier leben derzeit ca. 130 Kinder unter 14 Jahren mit ihren Familien (oftmals alleinerziehend, kinderreich, von ALG II lebend), unter ihnen zahlreiche Migranten- und Flüchtlingskinder, in z.T. prekären Verhältnissen. Diese Familien in ihrer Situation haben nur bedingt teil am gesellschaftlichen Leben vor Ort.

b. Neben dem Pflegeheim der AWO, das es im Stadtteil gibt, ist die Kirchengemeinde die einzige soziale Institution, die unmittelbar vor Ort agiert. Gerade für nicht mobile Familien in benachteiligten Lebenssituationen sind die Wege zu den helfenden Einrichtungen und Ämtern weit.

c. Aufgrund der Fluchtbewegungen der vergangenen Jahre sind viele Migrantenfamilien nach Bremervörde gekommen. Die Kommune verfolgt grundsätzlich das Konzept einer dezentralen Unterbringung. Weil aber viel preiswerter Wohnraum im Bereich um die Auferstehungskirche vorhanden ist, sind ein Großteil der Familien in diesem benachteiligten Stadtteil untergekommen.

d. Das geplante Projekt „Beieinander - Füreinander - Miteinander“ kann an die Arbeit des im Jahr 2014/15  gegründeten „Stadtteilladen“ anknüpfen, der einen Begegnungsort für alle Anwohner des Quartiers außerhalb kircheneigener Räumlichkeiten ("Gemeindehaus") darstellt. Die Einrichtung ist mittlerweile vielen vertraut und im Stadtteil etabliert.

e. Die Stadt Bremervörde als verantwortliche Institution für die kommunale Sozialarbeit wertschätzt und fördert die Arbeit des Stadtteilladens insbesondere aufgrund seiner Niedrigschwelligkeit und guten Erreichbarkeit.

f. In Kooperation mit der Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Arbeit des Landkreises wird seit Sommer 2019 das Projekt "Stadtteilpartner" (Bundesprogramm "Menschen stärken Menschen" der bagfa) durchgeführt, mit dem die Vernetzung der Menschen im Bereich intensiviert wird, insbesondere zwischen Deutschen und ausländischen Familien.

g. Das beantragte Projekt knüpft in guter Weise an die vorhandenen Bemühungen um den Stadtteil an und zielt auf den Aufbau einer umfassenderen Gemeinwesenarbeit im Bereich der Auferstehungskirche, mit einem gewissen Fokus auf der Integration der neuzugezogenen Flüchtlingsfamilien und ihrer Kinder.

 


Ergänzungen Ausgangslage 2021:

Die im Jahr 2020 aufgekommene Corona-Pandemie stellt die Arbeit vor neue Herausforderungen, die Ausgangslage hat sich entscheidend verändert: Gruppenangebote mussten in einer Phase komplett abgesagt werden, der Besuch des Stadtteilladens für Anwohner und Anwohnerinnen war einige Wochen lang nicht möglich. Auch Hausbesuche waren unmöglich. Stattdessen fanden in dieser Phase der Pandemie Verteilaktionen und reihenweise Telefongespräche statt. Bald wurden digitale Formate wie WhatsApp und Mailgruppen eingerichtet, auch Videokonferenzen mit Anwohnern. Viele Gespräche fanden auch außerhalb des Ladens unter freiem Himmel, im Garten oder am geöffneten Fenster statt.

Es war zu erleben, wie Menschen, insbesondere Migrantenfamilien und auch ältere Anwohnerinnen und Anwohner aus Angst vor dem Infektionsrisiko jegliche Kontakte mieden. Die Frage der Erreichbarkeit stellte sich von beiden Seiten, sowohl von Seiten der Anwohnerschaft als auch von Seiten des Stadtteilladens. Darüber hinaus war zu beobachten, dass insbesondere auch Anwohner mit Migrationshintergrund sich sehr auf ihre eigene Familie zurückzogen, dass Kinder durch Schulausfall und -absentismus in ihrer Sprachentwicklung zurückgefallen sind, und auch den Anschluss ans Homeschooling verpasst haben. Als Ort gemeinsamer Freizeitgestaltung für Kinder kann der Stadtteilladen wegen der Pandemie nur noch sehr eingeschränkt genutzt werden, was zu Rückzug, Langeweile sowie gehäuft zu Fällen von Sachbeschädigung im Stadtteil führt.

In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurde bald vom Kirchenvorstand ein Hygienekonzept erstellt, das es unter entsprechender Beachtung erlaubte, den Stadtteilladen für begrenzte Besucherzahlen wieder zu öffnen: Perslnliche Hausaufgabenbetreuung und Beratung wurden wieder möglich, jedoch mit deutlich verringerten Teilnehmendenzahlen im Stadtteilladen.

Projektanschrift: 
Stadtteiilladen Bremervörde