Start.Punkt.Martin-Luther-Viertel
Handlungsfelder
Kontaktdaten
Projektbeschreibung
In Salzgitter leben viele Menschen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund. Diese unterschiedlichen Bewohnergruppen benötigen eine neue Form der Kommunikation, des Respektes, der Beteiligung und zwar in einer Form, die die neuen Lebenswelten und Lebenslagen von unterschiedlichen Kulturen und sozialen Werten berücksichtigt. Die unterschiedlichen Menschen benötigen einen längeren Lernprozess, um die Unterschiede und Prägungen zu verstehen und erklären sich nicht von alleine. Unverändert brauchen die neuen Bewohner/innen Begleitung, um in Salzgitter anzukommen; ebenso müssen sich die länger und lange dort lebenden Bewohner/innen in ihrem Stadtteil unter den veränderten Bedingungen neu integrieren. Die Gemeinwesenarbeit ist die richtige Form der sozialen Arbeit, um den Herausforderungen konstruktiv begegen zu können. Aus diesem Grunde unterstützen sich die Einrichtungen in dem Martin-Luther-Viertel gegenseitig. Mit Hilfe der Gemeinwesenarbeit entwickeln sie die soziale Arbeit im Stadtteil gemeinsam weiter. Zu den Kooperationspartnern gehören: Fachdienst Soziales, Fachdienst Senioren und Flüchtlinge, Fachdienst Bildung und Schulen, Fachdienst Kinder, Jugend und Familie, Jobcenter, TAG-Wohnungsaktiengesellschaft, WEVG - Energiegesellschaft, Propstei Salzgitter-Lebenstedt, Wohlfahrtsverbände: Diakonie AWO; DRK, Caritas.
Ergänzung Projektjahr 2018:
Im Jahr 2017 wurde das Projekt Start.Punkt.SZ eröffnet. Die Räumlichkeiten konnten eingerichtet werden, durch die jeweiligen Ressourcen der Kooperationspartner. Ebenfalls konnten durch die ersten Ehrenamtlichen, Angebote und Mini-Projekte ins Leben gerufen werden. Angefangen bei einem wöchentlichen Deutsch-training für Frauen bis hin zur Nachhilfe für Kinder. Des Weiteren konnte zu den bisher sieben Kooperationpartnern ein weiterer dazugewonnen werden. Die WEVG - Energiegesellschaft hat sich während der Laufzeit des Projektes als Partner bereit erklärt und finanziert die anfallenden Strom- und Wasserkosten.
Für 2018 gilt die Erarbeitung einer Struktur dieser neuen Kooperationen mit- als auch untereinander. Stärkere Vernetzung im Stadtteil sowie die Etabilierung der bestehenden Angebote als fester Bestandtteil des Treffs.
Ergänzung Projektjahr 2019:
Auf Grund der aktuellen Ausgangslage für den Start.Punkt., müssen wir den Bedarf im Bereich des Verständnisses der neuen Systeme (KiTa, Schule, Behörde, Versicherungen, allgemeine Lebensfragen) in Deutschland auf Seiten der Geflüchteten, stärker in den Fokus stellen. Der Integrationsprozess bedeutet hierbei: Beziehungs- und Vertrauensarbeit mit dem Team vor Ort, für den nächsten selbständigen Schritt. Des Weiteren gilt ein Augenmerk, der gemeinsamen Gestaltung des Viertels, mit allen Bewohner/innen, um weiteren Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und das „Wir-Gefühl" zu stärken. Damit einhergehend ist die Festigung der neu aufgebauten Kooperationen mit der Kirchengemeinde/ Familienzentrum bei gemeinsamen Projekten. Um diese Richtung verfolgen zu können, muss im Jahr 2019 die Arbeit mit den Kindern im Quartier einen genauso hohen Stellenwert erhalten, wie die Arbeit mit den Eltern/ Erwachsenen. Denn Kinder bringen den Umgang mit den Kulturen in das alltägliche Leben mit ein und schaffen ein Miteinander ohne Vorbehalte.
Der Stadtteil Martin-Luther-Viertel ist herausgefordert durch 1200 Flüchtlingen, die vor kurzem in den Stadtteil gezogen sind. Es werden weitere Flüchtlinge im Rahmen der Familienzusammenführung erwartet. Zusätzlich leben in dem Stadtteil Migranten aus der Türkei , die dort bereits in der 1. und 2. Generation leben und sich wenig mit anderen sozialen Angeboten in Salzgitter vernetzen. In dem Stadtteil leben überdurchschnittlich viele alleinerziehende Mütter und alleinstehende Senioren. Unverändert sind die Herausforderungen und das Spannungsfeld für die Bevölkerung, die dort zum Teil schon lange leben und erst neu hingezogen sind, sehr hoch. Der Integrationsprozess benötigt einen längeren Zeitraum, dies wird durch wissenschaftliche Studien und eigene Erfahrungen im Stadtteiltreff bestätigt.
Ergänzung Projektjahr 2019:
Seit Beginn des Projektes zeigt sich stetig, dass der Integrationsprozess mehr Zeit benötigt, als bisher angenommen. Auf Grund der hohen Regularien und Formalitäten in Deutschland, ist die Hilfe zur Selbsthilfe lediglich in ganz kleinen Schritten möglich. Viele der neuen Mitbürger im Viertel lernen zwar zunehmend die Sprache, verstehen jedoch nicht die Zusammenhänge und die damit einhergehenden Prozesse. Die Erfahrung zeigt, dass diese Erklärungen von Strukturen und Regeln, der größten Teil der alltäglichen Arbeit im Projekt einnehmen.